Dresden: Suchtbericht 2019 - Mehr Cannabis, weniger Crystal

Immer mehr Dresdner suchen Hilfe wegen ihres Cannabiskonsums. Das geht aus dem kürzlich veröffentlichten Suchtbericht der Stadt hervor. Dieser untersucht, aus welchen Gründen Menschen in Dresden im vergangenen Jahr Suchtberatungs- und Behandlungsstellen aufgesucht haben. Deutlich mehr Gesprächsbedarf gab es demnach zur Cannabis-Sucht. Drehten sich im Jahr 2013 erst 24,5 Prozent aller Anfragen zu illegalen Drogen um dieses Rauschgift, lag dieser Anteil 2019 bereits bei 45,1 Prozent. Damit sei seit Jahren ein kontinuierlicher Anstieg zu verzeichnen, heißt es in dem Bericht. 2019 verdrängte Cannabis sogar erstmals Crystal von Rang 1 der häufigsten illegalen Problemsubstanzen. Fast jedes zweite Beratungsgespräch dreht sich um Alkohol: Im vergangenen Jahr nutzten die Dresdner 3533 Mal das Angebot von städtischen Suchtberatungs- und Behandlungsstellen. Bei einem Großteil der Beratungen waren die Menschen selbst betroffen, in 14 Prozent der Fälle suchten Angehörige oder Bezugspersonen Hilfestellungen. Unter den legalen Suchtmitteln dominierte erneut der Alkohol. Nahezu jedes zweite Beratungsgespräch drehte sich um Probleme mit der Trunksucht. Demgegenüber ging es in 41 Prozent der Fälle um den Konsum illegaler Drogen. Neun Prozent der Anliegen entfielen auf verhaltensbezogene Probleme wie Glücksspielsucht und exzessiven Mediengebrauch. Damit habe sich am Beratungsverhalten im Verhältnis von Alkohol und illegalen Substanzen kaum etwas verändert, stellt der Bericht fest. Crystal-Konsum rückläufig: Beim Konsum von Crystal ist hingegen eine Veränderung zu erkennen. Wie in den Jahren zuvor ist der Anteil bei den Beratungsanliegen auch im Jahr 2019 weiter zurückgegangen und liegt laut aktuellem Suchtbericht bei 37,6 Prozent. 2016 waren es noch 50,5 Prozent. Die Zahlen des Suchtberichtes basieren unter anderem auf der Datenerfassung der sechs vom Gesundheitsamt geförderten Suchtberatungs- und Behandlungsstellen sowie der polizeilichen Kriminalstatistik des Jahres 2019. Stationäre Behandlungsfälle sind in den Ausführungen nicht enthalten. Der Herausgeber des Berichts ist das kommunale Gesundheitsamt. Das Dokument ist im Internet unter der Adresse www.dresden.de/sucht zu finden. Von Laura Catoni