Dresden: Hotel Stadt Rom kommt auf den Neumarkt

Es soll der krönende Abschluss für den Neumarkt werden: Das Hotel Stadt Rom könnte der Schlussstein für die vielgelobte Rekonstruktion des Stadtraums sein. Der Wiederaufbau des Gebäudes ist aber schwierig. Damit Abstandsflächen zu Nachbargebäuden eingehalten werden können, muss der Baukörper von seinem originalen Standort verschoben werden. Am Mittwoch hat der geplante Neubau Zustimmung im Ausschuss für Stadtentwicklung und Bau gefunden. Mit sonnenklarer Mehrheit von zwölf Ja-Stimmen bei drei Enthaltungen und einer Gegenstimme. Es gibt durchaus umweltrechtliche Bedenken: Im Frühjahr 2019 beschloss der Stadtrat die Aufstellung eines Bebauungsplanes. Die CDU-Fraktion hatte sich besonders für das Hotel Stadt Rom engagiert. Jetzt liegt ein beschlossener Bebauungsplan vor. Bereits am Montag hat der Ausschuss für Umwelt und Kommunalwirtschaft dem Plan zugestimmt. Das war alles andere als sicher, denn es gibt durchaus umweltrechtliche Bedenken gegen das Vorhaben. Das Amt für Stadtgrün wies darauf hin, dass für das Hotel Stadt Rom neun Säuleneichen gefällt werden müssen. Es sei nicht möglich, die Bäume zu erhalten, da wegen des Untergrundes beim Einpflanzen keine Pflanzlöcher gegraben wurden. Die Bäume hätten flache Wurzeln ausgebildet und könnten nicht ausgegraben werden. Gesamtklima auf dem Neumarkt wird negativ beeinflusst: Umweltamtsleiter Wolfgang Socher erklärte, der Wiederaufbau des historischen Gebäudes werde das Gesamtklima auf dem Neumarkt negativ beeinflussen. Auf dem Platz gebe es bereits jetzt zu wenig Bäume. Das nahm der Umweltausschuss zum Anlass, die Verwaltung aufzufordern, Kompensationsmaßnahmen im Bereich des Neumarkts zu prüfen. Auch der Einsatz von Pflanzkübeln auf dem Neumarkt sollte untersucht werden. Mehr Aufenthaltsqualität auf dem Platz schaffen: „Für uns ist es ein wichtiges Anliegen, dass das Hotel Stadt Rom gebaut wird“, erklärte Veit Böhm, umweltpolitischer Sprecher der CDU-Fraktion auf Anfrage. „Wir wollen aber auch, dass die Kompensation am Neumarkt erfolgt. Wir brauchen ein Konzept, mit dem die Aufenthaltsqualität an der ersten Adresse von Dresden verbessert wird. Mobiles Stadtgrün in Form von Pflanzkübel könnte eine Möglichkeit sein.“ Nach dieser Vorarbeit im Umweltausschuss nahm der Neubau auch die Hürde Bauausschuss. Bevor das Gebäude eines Tages den Schlussstein auf dem Neumarkt bilden kann, gibt es aber noch viele planerische Arbeiten zu leisten, kündigte Baubürgermeister Raoul Schmidt-Lamontain (Bündnis 90/Die Grünen) an. Von Thomas Baumann-Hartwig