Dresden: Fenster der Kreuzkirche zur Schönheitskur in Finsterwalde

„Wenn wir zurück sind, sind wir wieder schön“. Das steht auf den Holzbrettern, die gegenwärtig einige Fenster der Kreuzkirche ersetzen. Der Botschafter der Nachricht ist auch vermerkt: Die Holzwerkstatt Haferland in Finsterwalde. Fertig bis zur Konzertsaison: „Das sind ganz pfiffige Handwerker, die ich bei Denkmalschutzarbeiten kennengelernt habe“, erklärt der für die Kreuzkirchen-Sanierung zuständige Dresdner Architekt Stefan Jarmer. Seit 2013 hat er den Hut auf für die Instandsetzung des Gotteshauses am Altmarkt. Im Oktober nun soll alles geschafft ein. „Dann beginnt die Konzertsaison“, sagt Jarmer, „bis dahin wollen, müssen und werden wir fertig sein“. Sanierung für 1,1 Millionen Euro: 1,1 Millionen Euro fließen in das Gesamtprojekt, das von der Kirchgemeinde, der Landeskirche und mit Fördermitteln der Landesdenkmalpflege bezahlt wird. „Wir bringen nach und nach alles auf Vordermann – Heizung, Sanitäranlagen, Elektrik. Wir reparieren alle tragenden Teile, alle hölzernen Einbauten. Auch Türen und Fenster werden generalüberholt“, erläutert Jarmer die Mammutaufgabe. Paten für Treppenstufen: Die Treppenhäuser, in denen seit dem Wiederaufbau nach dem Krieg kaum etwas gemacht worden war, hatten in den vergangenen Jahren viel Öffentlichkeit. Denn über Stufenpatenschaften holte die Kirchgemeinde Geld in die Kasse für die Rundumerneuerung. 500 Euro zahlte, wer Pate einer der 93 Granitstufen sein wollte, kleine Treppenpodeste kosteten 2500 Euro, die großen 5000. Unter den Spendern finden sich auch viele prominente Namen wie zum Beispiel der von Sänger und Entertainer Gunther Emmerlich. Bleiglasfenster künftig außen: Die Fenster, die jetzt in Finsterwalde aufgearbeitet werden, gehören zur Nordsakristei. Die der Südsakristei sind bereits fertig und im Juni wieder eingesetzt worden. „Das sind insgesamt 48 Einzelfenster“, umreißt Architekt Jarmer den Umfang der Aufgabe. In Finsterwalde werden die Rahmen aufgearbeitet, die Beschläge und Verriegelungen aus Messing und Eisen wieder instand gesetzt und die Griffe bedienbar gemacht. Weil das Glas ohnehin aus den Rahmen genommen werden muss, werden auch hier defekte Teile ausgetauscht. Und: „Wir haben ja eine Doppelverglasung. Bislang war das Bleiglas innen. Das ändern wir nun, damit es außen besser zur Geltung kommt“, erklärt Stefan Jarmer, worauf auch der Laie bei seinem nächsten Besuch des Gotteshauses achten kann. Anfang August sollen die aufbereiteten Fenster wieder an ihren alten Platz zurückkehren. Ganz sicher „wieder schön“. Von Barbara Stock