Dresden: Bauvorhaben „Quartiere am Blüherpark“ mit neuem Eigentümer

Anderer Eigentümer für das Milliarden-Neubauvorhaben „Quartiere am Blüherpark“: Unternehmen aus dem Umfeld der SN Beteiligungen Holding AG (SNBH) übernehmen die Projektentwicklung. Das teilte die Gerchgroup AG am Mittwochmorgen mit. Hintergrund ist eine Änderung in der Aktionärsstruktur der Gerchgroup. Dresdner Projekt fällt der Familie Ketterer zu: Den Angaben zufolge übernimmt die Marathon Beteiligungs GmbH, die den Familien Düsterdick und Hüttemann gehört, die Anteile der SNBH an der Gerchgroup. Heißt: SNBH steigt aus der Aktiengesellschaft aus. „Durch die Trennung der Aktionärsstämme werden die Projekte zwischen diesen aufgeteilt. Das Dresdener Projekt fällt der Familie Ketterer zu“, erklärte Mathias Düsterdick, Vorstandsvorsitzender der Gerchgroup AG. Insofern werde das Vorhaben nicht mehr bei der Gerchgroup fortgeführt, die von den Familien Düsterdick und Hüttemann alleine weiter betrieben werde. Im Zuge der Trennung, die nach Angaben beider Aktionärsstämme friedlich und partnerschaftlich verlaufe, würden der Gerchgroup signifikante liquide Mittel zufließen. Diese sollen im kommenden Jahr für die weitere Expansion des Projektentwicklers verwendet werden, kündigte Düsterdick an. Das Projektvolumen schmelze von knapp fünf Milliarden Euro auf rund drei Milliarden Euro ab. Schweizer Gesellschaft baut ihre Marktposition aus: Die SNBH wiederum baue mit diesem Schritt ihr im Jahr 2020 bereits stark gewachsenes Portfolio an Bestands- und Entwicklungsprojekten weiter aus und unterstreiche damit ihre führende Position als Immobilienentwickler und -investor im deutschsprachigen Raum. Die SNBH ist eine in der Schweiz registrierte Gesellschaft, die der Familie Ketterer gehört. Die Gerchgroup AG hatte das ehemalige Robotron-Areal in der Dresdner Innenstadt Ende 2019 gekauft und plante dort die Entwicklung eines neuen Quartiers. Neben einer überwiegenden Wohnnutzung sollen Einzelhandels- und Büroflächen entstehen. Das rund 100.000 Quadratmeter große Grundstück zwischen Grunaer Straße, St.-Petersburger-Straße und Blüherstraße erstreckt sich über vier Baufelder. Für ein Baufeld liegt bereits Baurecht vor. Für die anderen Baufelder würden Bebauungspläne in Zusammenarbeit mit der Stadt erarbeitet, hatte die Gerchgroup Mitte November erklärt. Lesen Sie auch: Das Eingangstor zur Lingnerstadt wird schon gebaut Das Gesamtinvestitionsvolumen hatte die Gerchgroup mit einer Milliarde Euro angegeben. Der Baubeginn war für 2022 geplant. Das Unternehmen habe intensiv an den Bauanträgen für das Vorhaben gearbeitet. Seit 2015 Pläne für das Robotron-Areal: Zunächst hatte der Kasseler Projektentwickler Immovation seit 2015 das Projekt „Lingner-Altstadtgärten“ auf dem Robotron-Areal konzipiert. Bis zu 3000 Wohnungen kündigte das Unternehmen an und ließ die Robotron-Gebäude Atrium I und das Rechenzentrum abreißen. 2019 verkaufte Immovation das Vorhaben an die Gerchgroup. Von Thomas Baumann-Hartwig