Viele Ärzte setzen großen Hoffnungen in die sogenannte „personalisierte Medizin“: Statt an jedem Patienten das „übliche Therapieprogramm“ abzuspulen, wollen Mediziner künftig passgenaue individuelle Therapien für jeden einzelnen Kranken entwerfen.
Als Baustein dafür entwickeln Forscher aus Dresden und Potsdam nun neuartige optische Biosensoren: Mittels Lichtleiter sollen diese Mini-Systeme genau analysieren, unter welcher besonderen Krankheits-„Version“ ein Patient leidet und wie sich Medikamente bis in die einzelnen Zellen hinein verteilen.
Medikamentenwirkung in Echtzeit verfolgen
Das Bundesforschungsministerium hat drei Millionen Euro für das Projekt mit dem langen Namen „Multiparameter-Biosensor-System für Optische Zell-Diagnose und -Manipulation“ (OptiZeD-MBS) bewilligt. Das haben die beiden Hauptprojektpartner mitgeteilt – das „Innovationskompetenz-Center for Molecular Bioengineering“ (B-Cube) an der TU Dresden und das Zentrum für „Innovative faseroptische Spektroskopie und Sensorik“ (innoFSPEC) in Potsdam.
„Wir wollen Zellantworten auf einen Stimulus in Echtzeit und bis zur Einzelzelle verfolgen können“, erklärte Projektleiter Michael Schlierf, der im B-Cube die Professur für Molekulare Biophysik leitet. „Gelingt dies, könnte das OptiZeD-MBS als analytisches, diagnostisches und therapeutisches Werkzeug verwendet werden“, so der Fachmann.
Kernstück der Biosensor-System sollen Faser-Optiken sein, also gebündelte Lichtleiter-Fasern. Mit ihnen wollen sie das Patientengewebe durchleuchten, um zu sehen, was bis hinunter zur letzten Zelle im Körper des Kranken geschieht. Vor allem sollen die Sensoren nach sogenannten „Biomarkern“ suchen, die zum Beispiel anzeigen, wie das Gewebe auf zielgenau an bestimmte Stellen transportierte Medikamente reagiert.
Von DNN