„35 Grundstücke hatten wir auf dem Papier bewältigt. Zwölf haben wir uns angeschaut und ich bin froh, dass wir hier gelandet sind“, erklärte Margit Weihnert, Vorsitzende der Arbeiterwohlfahrt Sachsen. Der Wohlfahrtsverband wird zu den Mietern im Herbert-Wehner-Haus auf der Devrientstraße/Ecke Packhofstraße gehören, für das am Freitag Richtfest gefeiert wurde.
„Als ich vor viereinhalb Jahren Schatzmeister wurde, bekam ich die Akte Herbert-Wehner-Haus mit dem Kommentar übergeben, dass alles ganz schwierig sei und ich das Projekt besser nicht anpacken sollte“, erinnerte sich Dietmar Nietan, Kassenwart der Bundes-SPD. Er habe die Akte studiert und sich gefragt: „Warum nicht? Wir können zum Anker einer städtebaulichen Entwicklung werden.“ Der Standort in der Nähe des Landtags und des Internationalen Congress Centers sei ideal für ein Haus, das zu einem Ort der Kommunikation und Begegnung werden könnte, so Nietan.
„Der Ort, den wir für dieses Haus gewählt haben, könnte nicht passender sein. Wir gehen mitten in das politische Zentrum dieses Landes“, findet auch SPD-Landesvorsitzender Martin Dulig. Die Partei setze mit dem fünfgeschossigen Bauwerk ein selbstbewusstes Zeichen. „Selbstbewusst, aber nicht protzig“, so Dulig. Das Herbert-Wehner-Haus sei eine Einladung an alle. „Es soll das Haus der Sozialdemokratie in Sachsen sein, einer Demokratie, die einlädt zum Mitmachen.“
Noch steht das Haus auf einer großen Freifläche. Das wird sich in wenigen Jahren ändern. Der Projektentwickler Christoph Dross plant eine städtebauliche Entwicklung auf dem Grundstück. „Wir befinden uns in einer intensiven Abstimmung mit dem Stadtplanungsamt und werden eine gute Lösung finden“, erklärte Dross. Das Konzept sei noch nicht fertig. „So eine Entwicklung braucht seine Zeit.“ Eines sei aber sicher, so der Projektentwickler: Ein Wohnquartier werde auf dem Grundstück nicht errichtet. „Und damit auch kein Einkaufsmarkt.“ Das Herbert-Wehner-Werk sei eine Initialzündung für das Grundstück.
Von Thomas Baumann-Hartwig