Der Wunsch der Dresdner nach einer Wiedereröffnung des Fernsehturms ist ungebrochen: 69 Prozent wollen, dass das Bauwerk in Wachwitz wieder öffentlich zugänglich gemacht wird. Und zwar unabhängig davon, was es die Stadt kostet. Das ist das Ergebnis des 102. DNN-Barometers, für das das Institut für Kommunikationswissenschaft der Technischen Universität Dresden 484 Dresdner befragt hat. Die Meinungsforscher wiesen die Befragten ausdrücklich darauf hin, dass Wiederbelebung und Betrieb des Fernsehturms öffentliche Gelder kosten könnten. Egal, meinen mehr als zwei Drittel: Der Turm gehört ganz weit nach oben auf der Prioritätenliste der städtischen Vorhaben.
Im Mai hatten sogar 75 Prozent der Dresdner die Wiedereröffnung des Fernsehturms gefordert, während 20 Prozent die Mittel lieber anderweitig verwenden würden. Das Lager derer, die das Geld in andere Vorhaben investieren wollen, ist aktuell um drei Prozentpunkte auf 23 gewachsen. Auch die Zahl der Unentschlossenen steigt – im Mai waren es fünf Prozent, jetzt sind es sieben Prozent.
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Dass der Fernsehturm ein Thema ist, das die Dresdner Einwohner sehr bewegt, zeigt der hohe Prozentsatz der Befragten, die die Debatte um die Wiedereröffnung verfolgt. 86 Prozent waren es im Dezember, 87 Prozent im Mai. 14 Prozent gaben aktuell an, noch nichts von den Diskussionen gehört zu haben, im Mai waren es 13 Prozent.
Der Stadtrat hat Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) im November einen umfangreichen Prüfauftrag zum Thema Fernsehturm erteilt. Das Stadtoberhaupt soll bis Ende Juni 2018 Zahlen liefern, wie teuer Dresden eine Eröffnung des Fernsehturms zu stehen kommen könnte. Gleichzeitig soll der OB eine Lenkungsgruppe gründen, die sich besonders mit der Eigentumsfrage befasst. Gegenwärtig gehört die Immobilie einer Telekom-Tochter und alle Ideen sind nur Wunschträume, solange die Stadt nicht über den Fernsehturm verfügen kann. Ein Wunschtraum wäre es auch, dass die Stadt das Gebäude zum Nulltarif überschrieben bekommt – mit einem namhaften Fördermittelbetrag vom Bund für die Sanierung.
Von Thomas Baumann-Hartwig