Und dass das Gesamtergebnis von 2015 hinter dem des Vorjahres liegen wird, befürchtet mittlerweile auch er. "Wir hoffen auf noch zwei schöne Monate", blickt Rausch in den Herbst. Und vielleicht könnten im November mehr Fahrten als bislang geplant angeboten werden. Immerhin: Die "Diesbar" und die "Leipzig" legen jetzt wieder zu Stadtrundfahrten ab. Und zwischen Bad Schandau und Königstein kann auch wieder ein Dampfer fahren.
Doch alle diese Bemühungen können die Bilanz für 2015 nicht retten, weiß auch der Marketingchef. "Wir führen Gespräche mit den Mitarbeitern, den Banken und den Ministerien", deutet er an, dass dem Unternehmen finanzielle Engpässe drohen. Es gebe "ausstehende Beträge" und Darlehen müssten bedient werden. Gastronomie-Mitarbeitern sollen anderswo Stellen angeboten werden, sagt Rausch, und bei den offiziellen Gesprächen geht es darum, der SDG finanziellen Spielraum zu verschaffen. Nein, von Insolvenz sei keine Rede, versicherte der Marketingchef.
Ähnlich schlechte Nachrichten kommen von der Sächsische Binnenhäfen Oberelbe GmbH. "Die Güterschifffahrt ist seit vier Wochen nicht mehr möglich", berichtet Sprecherin Mandy Hofmann, "wir verlagern alles auf Bahn und Lkw". Dennoch muss die Unternehmensgruppe, zu der die sechs Elbehäfen in Rosslau, Torgau, Riesa, Dresden, Decin und Lovosice gehören, mittlerweile "mehrere Hunderttausende Euro Verlust" verkraften, erklärt Firmensprecherin Hofmann.
Nur die Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB) können Positives melden. Seit gestern sind die Fähren zwischen Pillnitz und Kleinzschachwitz sowie zwischen Niederpoyritz und Laubegast wieder im Einsatz. Ab heute Nachmittag wird auch zwischen der Johannstadt und der Neustadt wieder übergeholt. An dieser Fährstelle standen vor dem Betriebsbeginn noch Reparaturarbeiten am Johannstädter Anleger im DVB-Platz. Die werden heute Vormittag erledigt, so dass die "Johanna" ab dem Nachmittag wieder fahren kann.
Aus den Dresdner Neuesten Nachrichten vom 18.08.2015
Christoph Springer