Dewpoint expandiert in Dresden

Statt in die USA abzuwandern, wie es zeitweise zur Debatte stand, hat „Dewpoint Therapeutics“ nun doch seine Kapazitäten in Dresden-Johannstadt erweitert, um für den Pharmariesen Bayer neue Medikamente gegen Herz-Kreislauf-Probleme und Frauenleiden zu entwickeln. Um diesen 100 Millionen Dollar (93 Millionen Euro) umfassenden Großauftrag abzuarbeiten, hat die Biotech-Firma neue Räume im Bioinnovationszentrum „Bioz“ angemietet und ausgebaut. Das hat Dewpoint-Chef Marc Hentz mitgeteilt. Eigentlich braucht das Unternehmen sogar noch mehr Platz. Doch der ist im Gründerzentrum rar gesät und schon gar nicht mehr am Stück zu bekommen. „Ich miete daher nun peu à peu zusätzlich Büroräume, verstreut im ganzen Bioz, an, um Platz zu gewinnen“, sagte Hentz. „Dadurch haben wir nun Raum für 25 weitere Leute.“ Derzeit beschäftigt die Firma insgesamt 38 Spezialisten, darunter 14 in Dresden und 24 in der US-Biotechmetropole Boston. Nutzen kann das Unternehmen die neuen Räume am Heimatstandort aber derzeit nicht: „Im Moment sind wir im Shutdown wegen Corona“, teilte der Geschäftsführer mit. Dewpoint entstand Anfang 2019 als Ausgründung aus dem Dresdner Max-Planck-Genetikinstitut MPI-CBG. Spezialisiert ist die Firma auf neuartige Therapien, die auf den Proteintröpfchen-Forschungen von Anthony Hyman aus Dresden und Richard Young aus Cambridge beruhen. Diese „biomolekularen Kondensate“ gelten als so vielversprechend, dass das junge Unternehmen auf Anhieb rund 60 Millionen Dollar (55,8 Millionen Euro) Risikokapital einsammeln konnte. Kurz darauf folgte der Großauftrag von Bayer. Zeitweise sah es aus, als ob Dewpoint nach Boston abwandern würde. Denn rund um das Heimatinstitut MPI-CBG sind neue Labor- und Büroräume extrem knapp. Eine Expansion für den Bayer-Auftrag erschien in der Johannstadt zunächst unmöglich. Letztlich fand sich aber doch noch Platz im städtischen Bioz. Internet: dewpointx.com Von Heiko Weckbodt

Nach Bayer-Großauftrag - Dewpoint expandiert in Dresden