Das sind die ersten Empfänger der Corona-Soforthilfe in Dresden

In Dresden haben am Montag die ersten Antragsteller die Corona-Soforthilfe erhalten. „Es geht jetzt um eine unbürokratische und schnelle Hilfe“, sagte Robert Franke, Amtsleiter der Wirtschaftsförderung der Stadt, gegenüber den DNN. Der Zuschuss muss nicht zurückgezahlt werden. Sie soll den Betroffenen kurzfristig Liquidität sichern, wenn ihnen durch die Coronakrise die Einnahmen weggebrochen sind, aber Kosten weiterlaufen. Die Stadt hat bereits fünf Millionen Euro für die Soforthilfe von 1000 Euro für Kleinstunternehmen, Freiberufler und Selbstständige eingeplant. Vier Tage nach dem Stadtratsbeschluss dazu war am Montag die Zahl von 5000 Antragstellern überschritten. Damit ist das vorgesehene Volumen ausgeschöpft. Deshalb soll der Finanzausschuss am kommenden Montag über weitere fünf Millionen Euro für noch einmal bis zu 5000 Antragsteller entscheiden, teilte Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) mit. Robert Franke, Leiter des Amtes für Wirtschaftsförderung, machte sich beim Besuch von drei kleinen Betrieben ein Bild von der gegenwärtigen Situation und übergab die Bescheide für die Soforthilfe. „In kürzester Zeit sind viele Unternehmen in existentielle Nöte geraten“, erklärte der Amtsleiter. Kein Absatz im Blumenladen: Theresa Münzner und ihr Mann Fabian betreiben nach den Angaben der Stadt den Blumenladen „Hechtblume“ an der Rudolf-Leonhard-Straße, der seit dem 17. März geschlossen bleiben muss. „Vorgefertigte Waren wurden nicht verkauft und musste entsorgt werden“, erklärten die Betreiber gegenüber der Stadt. Sie hätten zudem im Umfang von mehreren tausend Euro Osterware bekommen, auf der sie sitzenbleiben. Mit den Gehältern für drei Mitarbeiter seien die Reserven aufgebraucht. Mit der Soforthilfe könnten nun erst einmal die Mietkosten gedeckt werden. Schuhmacher braucht persönliche Kontakte: Auch Maßschuhmacher Alexander Preiß in der Rähnitzgasse spürt nach den Angaben der Stadt die Auswirkungen der Krise. „Durch die Ausgangsbeschränkungen ist keine Neukundenakquise möglich“, sagte der Handwerker gegenüber der Stadt. Zum Vermessen der Füße sei persönlicher Kontakt notwendig. Anproben seien nur eingeschränkt bis gar nicht mehr möglich. Preiß: „Damit können die Schuhe nicht gefertigt und damit die Aufträge nicht weiterbearbeitet werden.“ Wichtige Messe ausgefallen: Schmuckgestalterin Dorit Schubert, die ihre Werkstatt an der Schönfelder Straße hat, erleidet gerade Umsatzeinbußen durch eine ausgefallene Internationale Handwerksmesse in München. Sie erzählte der Stadt: „Wie schon seit mehreren Jahren wäre ich auch in diesem Jahr dort Aussteller – es ist die wichtigste Messe für mich. Jetzt fehlen direkte Verkäufe aber auch wichtige Kontakte und Verabredungen mit Galerien und Wiederverkäufern für die Zukunft.“ Umsätze komplett weg, Kosten weiter da: Eduardo Palomba hat vor vier Jahren das italienische Restaurant „la moka“ am Nordbad eröffnet. Er hat seinen Antrag am Freitag abgegeben, wartet aber noch auf seinen Bescheid: „Uns fehlen komplett die Umsätze, aber viele große Kostenblöcke laufen weiter“, schilderte er gegenüber der Stadt seine Situation. Er will Außerhausverkauf ausbauen und weitere kreative Alternativen entwickeln, um den Mitarbeitern weiter die Gehälter zahlen zu können. 10-Stunden-Schichten in der Verwaltung: Insgesamt mehr als 100 Bescheide waren gestern bereits ausgestellt. Nach dem Stadtratsbeschluss arbeiteten Mitarbeiter auch am Sonnabend und Sonntag in 10-Stunden-Schichten an der Bearbeitung der Anträge. Inzwischen wurde die Zahl der Bearbeiter mehrfach auf mittlerweile 60 erhöht. „Bis Ostern werden wir das Gros der Hilfen ausgezahlt haben“, verspricht Franke. Sieben Tage die Woche werde in zwei Schichten gearbeitet. 400 Anträge sollen künftig möglichst täglich bearbeitet werden. „Es geht um Kleinstunternehmen, die selten im Rampenlicht stehen und kaum über Reserven verfügen.“ Internet-Angebot ging in die Knie: Dabei sei es zum Start auch zu einigen „klassischen Geburtswehen“ gekommen. So war die Serverkapazität dem Ansturm auf die Internetseite der Wirtschaftsförderung nicht gewachsen. Daran sei inzwischen gearbeitet worden. Zudem gebe es viele Anträge, die per Fax eingingen. Notwendige Kopien des Personalausweises seien damit allerdings häufig schlecht leserlich. Das führe zu Nachfragen und Verzögerungen. Franke riet dazu, die Anträge mit der Post zu schicken oder in die Briefkästen am Rathaus oder bei der Wirtschaftsförderung der Stadt im World-Trade-Center zu stecken. Falsche Formulare im Umlauf: Außerdem appellierte Franke an die Antragsteller, ausschließlich die Formulare auf der Internetseite der Verwaltung zu verwenden. Teilweise würden Vorlagen verwendet, die aus einem Entwurfsstadium stammten und ebenfalls zu Nachfragen und Verzögerungen führen. Alle Informationen zum Antragsverfahren und die Antragsunterlagen der „Soforthilfe Corona-Pandemie“ erhalten Betroffene unter www.dresden.de/wirtschaftsservice. Fragen dazu beantwortet der Wirtschaftsservice unter Telefon (03 51) 4 88 87 26 (Montag bis Freitag von 8 bis 18 Uhr) oder wirtschaftsfoerderung@dresden.de. Wie viele Personen in Dresden sind eigentlich geheilt? 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