Das sind die Kurse an der Volkshochschule in Dresden

Erfolge auf der ganzen Linie – nur die finanzielle Ausstattung lässt zu wünschen übrig. So lässt sich die Bilanz der Volkshochschule Dresden „Prof. Victor Klemperer“ für 2019 auf den Punkt bringen. Direktor Jürgen Küfner hält auch eine Debatte über die Rechtsform der Volkshochschule für durchaus angebracht: In Dresden ist die Bildungseinrichtung als Verein organisiert, der sich über öffentliche Zuschüsse finanziert. In anderen Städten sind die Volkshochschulen Ämter oder Sachgebiete der Stadtverwaltung oder kommunale Eigenbetriebe und müssen sich deshalb wenig Gedanken über die Finanzen machen. „Wir sind ein Ort der Daseinsvorsorge“, sagt Küfner. Die Volkshochschule biete einen Raum, in dem sich Menschen unabhängig von ökonomischen Interessen treffen könnten. Die Zahlen: Mehr Kurse, mehr Besucher: Die Volkshochschule verzeichnet ein deutliches Besucherplus. Rund 350.000 Menschen sind 2019 in den Standorten Annenstraße 10 und Helbisgdorfer Weg 1 ein- und ausgegangen. Die Einrichtung hat für ihre Kurse im laufenden Herbstsemester 45.000 Belegungen für rund 2000 Kurse registriert, das ist ein Plus von 7,5 Prozent im Vergleich zum Frühjahrssemester 2019. Das Problem: Stark steigende Kosten: Die Volkshochschule muss stark steigende Kosten tragen. „Der Zuwachs beträgt rund 100.000 Euro pro Jahr“, so der Direktor. Die Betriebskosten würden ebenso steigen wie die Tarife der rund 60 Angestellten. Der Zuschuss der Stadt sei aber viele Jahre konstant geblieben. Jüngst habe der Kulturausschuss den Oberbürgermeister aufgefordert, den Zuschuss um 400.000 Euro zu erhöhen. „Wenn das Geld kommt, müssen wir die Honorare erhöhen“, sagt Küfner. Mit schlechten Honoraren sei es schwierig, Dozenten zu gewinnen. Rund 1000 Honorarkräfte unterrichten an der Volkshochschule. Das neue Programm: Die Kurse im Frühjahrssemester: Für das neue Semester bietet die Volkshochschule 2134 Kurse an. 19 Prozent davon wurden laut Küfner neu konzipiert. Spitzenreiter sind die Sprachkurse mit 600, 31 Sprachen werden angeboten. 400 Gesundheitskurse, 150 Seniorenkurse, 110 Kurse für Kinder und Jugendliche, 50 Familienkurse und 120 Kochkurse stehen im Programm. Besonders beliebt sind laut Kristina Friedrichs, die für die Kunstkurse verantwortlich zeichnet, die Seniorentanzkurse. „Diese sind immer im Voraus ausgebucht.“ Der kurioseste Kurs im neuen Semster: „Hieroglyphen für Anfänger“ heißt ein Kurs aus dem Bereich Sprachen, der kurios klingt. Hier lernen die Teilnehmer die ägyptische Schrift kennen. „Mein Favorit ist aber: Das perfekte Bild auf Instagram“, erklärt Friedrichs. In diesem Kurs lernen die Teilnehmer, wie sie mit perfekter Bildgestaltung die Zahl ihrer „Likes“ in dem sozialen Netzwerk steigern können. Das soziale Engagement der Volkshochschule: Die Einrichtung bietet mit dem Projekt „Mittendrin“ ein Kurs zur Alphabetisierung und Grundbildung an, erklärt die stellvertretende Direktorin Anja Jäpel-Nestler. „Wir wollen die Menschen über ihre Freizeitbeschäftigung sensibilisieren.“ Deshalb ist der Fußballverein Dynamo Dresden Projektpartner. Im ausverkauften Harbig-Stadion sitzen 3880 Zuschauer mit Problemen beim Lesen und Schreiben – statistisch gesehen. „Wir holen die Menschen dort ab, wo sie gerne hingehen“, erläutert Jäpel-Nestler den Ansatz. Beim Fußballspielen und in einer Werkstatt wird den Kursteilnehmern Mut gemacht bei der Bewältigung des Alltags. Internet: www.vhs-dresden.de Von Thomas Baumann-Hartwig

Neue Kurse - Frühjahrssemester an der Volkshochschule: Wie das Foto auf Instagram Spitzenwerte erzielt