DNN-Serie Dresden von oben: Freiberger Platz aus der Vogelperspektive

Eine der innovativsten Bauwerke der DDR-Architektur steht in Dresden. Die Schwimmhalle am Freiberger Platz mit der elegant geschwungene Halle und dem nach innen gewölbten Dach aus Spannbeton wurde zwischen 1967 und 1969 gebaut. Die Pläne von Günter Nichtitz, Eva Kaltenbrunn und Eitel Jackowski zeugten von erstaunlicher Experimentierfreudigkeit. Zumindest für damalige Verhältnisse. Zuvor wurde 1964 die Sprunghalle errichtet. Zu ihrer Eröffnung galt sie als modernste in Europa. Bis zum Umbau 2002 enthielt die Sprunghalle eine transparente Glasfassade. Mit dem später folgenden Anbau der Schwimmhalle bildeten die beiden Gebäude bis in die 2010er Jahre hinein den Schwimmsportkomplex am Freiberger Platz. Langwieriger Prozess beim Umbau: Das Sächsische Landesamt für Denkmalpflege stellte den markanten Schwimmkomplex 2008 unter Denkmalschutz. Acht Jahre später begann die Stadt Dresden mit umfangreichen Sanierungs- und Umbauarbeiten. Für Vereinssport und Wettkämpfe sollte eine weitere Schwimmhalle angebaut werden. Wir laden Sie ein, mit uns die Perspektive zu wechseln. In unserer neuen Serie zeigen wir anhand von Luftbildern unseres langjährigen Fotografen Jürgen-M. Schulter, wie sich das Dresdner Stadtbild im 21. Jahrhundert verändert hat. Luftbildfotograf Jürgen-M. Schulter im Porträt Kraftwerk Mitte: Von der Industriebrache zur Kulturstätte Wie das Weltkulturerbe der Waldschlößchenbrücke wich Albertplatz – Ein Platz der vielen Namen Herzogin Garten in Dresden: Vom Schandfleck zum Kleinod Perle der DDR-Architektur: Der Freiberger Platz in Dresden Insgesamt zogen sich die Bauarbeiten über fünf Jahre. Nach der Eröffnung der neuen Schwimmhalle an der Maternistraße Ende 2016 wurde die alte Halle saniert und alle Bereiche miteinander verbunden. 2018 entstand zudem ein neues Foyer. Mit der Fertigstellung verfügt der Schwimmkomplex am Freiberger Platz in Dresden nun über zwei 50-Meter-Schwimmbecken. Deutschlandweit ist das bislang – mit Ausnahme eines Objekts in Berlin – einzigartig. Die innovative Konstruktion der Dresdner Schwimmhalle gilt heute als Prototyp für DDR-Architektur. Nach diesem Vorbild ist in Potsdam am Brauhausberg bis 1971 eine fast identische Schwimmhalle errichtet worden. 2018 wurde sie allerdings abgerissen und durch einen neuen Sportkomplex ersetzt. Weitere Nachahmungen des Dresdner Bauwerks befinden sich auf dem Gelände des Leipziger Handballvereins DHfK und auch im Sportzentrum Süd in Erfurt, erbaut im Jahr 1970. Von Sabrina Lösch