Coronazahlen für Dresden: Zahl der aktiven Fälle nimmt erneut zu

Die vom Robert-Koch-Institut für Dresden errechnete Sieben-Tage-Inzidenz ist in den vergangenen fünf Tagen kontinuierlich angestiegen, liegt aber weiter unterhalb der Schwellenmarke von 100. Dennoch wird es am Montag – dem vom Land Sachsen bestimmten frühesten Tag für neue Lockerungen bei Unter-100-Inzidenzen – keine weiteren Öffnungen geben. Die von der Stadt berechnete Inzidenz schwebt hingegen weiter über der 100er-Marke, die Zahl der aktiven Fällen nimmt noch einmal zu. Sieben-Tage-Inzidenz laut Stadt bei 105,1: Die 100 ist überschritten. Laut Gesundheitsamt der Stadt Dresden liegt die Sieben-Tage-Inzidenz am Sonntag bei 105,1. Am Vortag waren es 101,5 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche. Vor einer Woche am 14. März lag der Wert noch bei 86,9. Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat am Sonntag eine Sieben-Tage-Inzidenz von 92,7 (Samstag: 89,3; Freitag: 88,5) für die Landeshauptstadt errechnet. Bei den Angaben von Gesundheitsamt und RKI kann es deshalb zu Abweichungen kommen, da beide Institutionen mit unterschiedlichen Daten arbeiten. Während sich das RKI auf die Fallzahlen bezieht, die ihm bis 0 Uhr vorliegen, rechnet die Stadt mit den bis 12 Uhr gemeldeten Neuinfektionen. Der Bundesdurchschnitt der Sieben-Tage-Inzidenz liegt laut RKI am Sonntag bei 103,9 Neuinfektionen, Sachsen steht bei 145,2 – ein unrühmlicher Platz zwei hinter Thüringen mit 207,7 18 Todesopfer im mittleren Alter: Welches Geschlecht und Alter die Verstorbenen hatten, zeigen die Zahlen des RKI, dessen Statistik derzeit Informationen zu 961 Todesfällen bereithält. Laut dieser waren 18 Personen zwischen 35 und 59 Jahre alt, genauer elf Männer und sieben Frauen. Alle anderen Verstorbenen waren 60 Jahre oder älter. Laut RKI traf es bislang 153 Männer und 68 Frauen zwischen 60 und 79 Jahren sowie 313 Männer und 409 Frauen in der Altersgruppe 80 plus. Letztere machen rund drei Viertel der Todesfälle in Dresden aus. Intensivstationen zu 84 Prozent belegt: Was die Lage auf den Intensivstationen angeht, berichtet die Stadt, basierend auf den Zahlen der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (kurz DIVI), am Sonntag von einer 84-prozentigen Auslastung (Samstag: 85 Prozent). 231 belegten Betten stehen 43 freie gegenüber. 35 der Intensivpatienten sind Covidfälle. Zudem berichtet die Stadt am Sonntag von vier weiteren Krankenhauseinweisungen. Samstag waren es sieben. Hier gilt: Die Zahl enthält aktuelle Klinikaufnahmen und Nachmeldungen. Seit Ausbruch der Pandemie wurden 2093 Dresdner Coronapatienten stationär behandelt. Mehr Frauen als Männer in Dresden infiziert: Wer steckt sich in Dresden an? Über die Alters- und Geschlechterverteilung der Infizierten geben die Zahlen des RKI Auskunft, das die Fallzahlen von den kreisfreien Städten und Landkreisen erhält. Die Bundesbehörde hält bislang zu 23.503 Coronafällen in Dresden Informationen bereit, bei fünf Fällen sind aber weder Alter noch Geschlecht in der Statistik aufgeführt. Demnach gehen 10.559 Infektionen (45 Prozent) auf das Konto männlicher und 12.939 (55,1 Prozent) auf das Konto weiblicher Personen. Die meisten Infektionen bei 35- bis 59-Jährigen: Die meisten Infektionen sind in Dresden in der Altersgruppe 35 bis 59 bekannt. Hier erreichten das RKI bislang 8743 gemeldete Fälle. Das ergibt einen Anteil von 37,2 Prozent. Danach folgen die 15- bis 34-Jährigen mit 6695 positiven Tests. Sie machen 28,5 Prozent der bisherigen Fälle aus. In der Altersspanne der 60- bis 79-Jährigen zählt die Bundesbehörde 3531 Fälle, was einen Anteil von 15 Prozent ausmacht. Menschen, die 80 Jahre oder älter sind, steckten sich bislang erwiesenermaßen 3282 Mal an. Das macht einen Anteil von 14 Prozent. Gleichzeitig kommt es in dieser Altersgruppe am häufigsten zu tödlichen Krankheitsverläufen. Junge Patienten gab es bislang vergleichsweise wenige in Dresden. In der Altersgruppe der Null- bis Vierjährigen zählt das RKI seit Beginn der Pandemie 291 Infektionen, in relativen Zahlen machen sie 1,2 Prozent der bisherigen Fälle aus. Kinder und Jugendliche zwischen fünf und 14 Jahren steckten sich erwiesenermaßen 956 Mal an. Das ergibt einen Anteil von 4,1 Prozent. Deutlich mehr Frauen über 80 infiziert: Der größte Unterschied bei den Geschlechtern liegt in der Altersgruppe der über 80-Jährigen vor. Hier hat das RKI Infektionen bei 2229 Frauen und 1053 Männern registriert. Es steckten sich also in dieser Altersgruppe mehr als doppelt so viele Frauen wie Männer an. Es gilt jedoch zu beachten, dass es in Dresden auch mehr Frauen über 80 als Männer gibt, die Damen machen 60 Prozent der Altersgruppe aus. In den anderen Altersgruppen ist das Verhältnis zwischen den Geschlechtern der Infizierten ausgeglichener. In Relation zur Gesamtbevölkerung ist die Zahl der Infizierten in Dresden nach wie vor gering. Bei 560.693 Einwohnern (Stand 30. September 2020) steckten sich laut Gesundheitsamt bislang 23.611 Personen an, was eine Infektionsrate von rund 4,2 Prozent ausmacht. Hier ist jedoch zu bedenken, dass die Dunkelziffer der Coronafälle, vor allem durch unbemerkte asymptomatische Krankheitsverläufe, vermutlich deutlich höher ist. Ausbrüche in Gemeinschaftseinrichtungen: Seitdem Sachsens Kitas und Grundschulen wieder geöffnet sind, kommt es dort immer wieder zu Corona-Ausbrüchen. Stand Sonntag meldet die Stadt Quarantänemaßnahmen in 24 Kitas (Samstag: 25) mit 649 Betroffenen (Samstag: 682) , die sich in Quarantäne befinden. Außerdem sind 35 Schulen (35) betroffen, 920 (920) Personen wurden isoliert. In den Pflegeeinrichtungen verzeichnet Dresden derzeit drei Ausbrüche (Samstag: drei). Wie viele Menschen abgesondert sind, ist unbekannt. In Obdachlosen-, Behinderten- und Asyleinrichtungen sind keine Ausbrüche bekannt. Stadt meldet 75 Neuinfektionen: 86 Neuinfektionen vermeldete das Gesundheitsamt am Samstag, Sonntag kamen noch einmal 75 dazu. Die Zahl enthält aktuelle und Nachmeldungen. In 14 Fällen (46 am Samstag) waren erwiesenermaßen Virusmutanten am Werk. Die Behörde betont jedoch, „nicht alle labordiagnostisch bestätigen SARS-CoV-2- Fälle werden auf eine Virusvariante überprüft“. Wie oft Dresdner Labore auf mutierte Viren testen, dazu habe das Gesundheitsamt derzeit keine Zahlen. Bislang vermeldet die Stadt 430 bekannte Infektionen mit veränderten Coronaviren. Die Inzidenz in Dresden steigt weiter an. Die wichtigsten Texte und weitere Überblicksartikel: Aktuelle Nachrichten, Interviews und Analysen Dresdens RKI-Inzidenz weiter unter 100 – Der nächste Öffnungsschritt kommt trotzdem nicht Kommentar zur Coronakrise: Es mangelt an Pragmatismus und gesundem Menschenverstand Sachsen impft ab Sonnabend wieder mit Astrazeneca – neue Termine erst ab Ostern Testzentrum Dresden zieht von der Messe in den Kulturpalast Dresden erlässt neue Quarantäneregeln – gültig ab 22. März FAQ – Antworten auf die wichtigsten Fragen zu Corona Corona-Schutzverordnung: Diese Regeln gelten ab 15. März in Sachsen Hier gibt es in Dresden kostenlose Schnelltests Dresden erlässt neue Quarantäne-Regeln – gültig ab 15. Februar So viele Menschen wurden bisher in Sachsen geimpft Wie hoch ist der Inzidenzwert in meiner Gemeinde? Dresden und Sachsen: Das ist die aktuelle Zahl der Infizierten Durch die 75 Neuinfektionen steigt Dresdens Gesamtfallzahl am Sonntag auf 23.611 seit Beginn der Pandemie. Der Großteil der Betroffenen hat die Atemwegserkrankung jedoch bereits überwunden. Die Stadt schätzt derzeit 21.450 Genesene. Das sind 17 mehr als Samstag und 43 mehr als am Freitag. Als genesen gelten Personen, die zehn Tage nach einem positiven Test keine ärztliche Hilfe mehr in Anspruch nehmen mussten. Zieht man die Zahl der Genesenen und die Zahl der Verstorbenen von der Gesamtzahl der Infektionen ab, kommt man am Sonntag auf 1200 nachgewiesene aktive Coronafälle in Dresden, das sind 58 mehr als am Vortag und 116 mehr als noch am Freitag. Keine neuen Todesfälle: Die Zahl der Todesfälle in Zusammenhang mit dem Coronavirus liegt am Sonntag konstant bei 961. Am Samstag waren zuletzt zwei neue hinzugekommen. Zur Klarstellung: Bei den bekannt gewordenen Todesfällen handelt es sich nicht zwangsläufig um Menschen, die am gleichen Tag verstorben sind, sondern um alle Fälle, von der die Stadt am aktuellen Tag Kenntnis gewonnen hat. Betonte die Stadt lange Zeit, dass es sich bei den Verstorbenen um Menschen handle, bei denen Covid-19 laut Totenschein die entscheidende Todesursache war, heißt die Erklärung nun: Bei den Corona-Toten handle es sich um alle SARS-CoV-2-Fälle, „welche laut Totenschein im zeitlichen Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung verstarben.“ Somit ist nicht mehr die Rede von einem kausalen Zusammenhang, sondern von einem zeitlichen. Setzt man die Zahl der bisherigen Todesfälle in Relation zur Gesamtfallzahl seit Pandemiebeginn, ergibt sich für Dresden eine Sterberate von etwa 4,1 Prozent. Von Franziska Kästner

Coronazahlen für Dresden heute 21.03.2021 - Inzidenz, Todesfälle, Neuinfektionen