Corona in Dresden Zahlen am Donnerstag, 11. Februar: Todesfälle, Inzidenz, Neuinfektionen

Der Trend hält an: Die Zahlen sinken in Dresden. Ist es die Ruhe vor der nächsten Welle, wie einige Experten befürchten? Die britische Virus-Mutation grassiert im benachbarten Tschechien, Wissenschaftler befürchten eine neue Corona-Welle in Sachsen. Noch ist es aber ruhig. Sehr ruhig sogar. Zahl der Todesfälle steigt auf 800: Am Donnerstag sind neun weitere Covid-Todesfälle in Dresden bekanntgeworden. Damit steigt die Gesamtzahl derjenigen, bei denen die Infektion tödlich verlaufen ist, auf 800. Die Stadt betont bei ihren Darstellungen, dass es sich bei allen Verstorbenen um Menschen handelt, bei denen Covid-19 die entscheidende Todesursache war. Setzt man die Zahl der Todesfälle in Relation zur Gesamtfallzahl seit Pandemiebeginn, ergibt sich für Dresden eine Sterberate von etwa 3,77 Prozent. 14 Todesopfer im mittleren Alter: Welches Geschlecht und Alter die Verstorbenen hatten, zeigen die Zahlen des Robert-Koch-Instituts, dessen Statistik bislang Informationen zu 791 Todesfällen bereithält. Laut dieser waren 14 Personen zwischen 35 und 59 Jahre alt, genauer neun Männer und fünf Frauen. Alle anderen Verstorbenen waren 60 Jahre oder älter. Laut RKI traf es bislang 124 Männer und 54 Frauen zwischen 60 und 79 Jahren sowie 268 Männer und 331 Frauen in der Altersgruppe 80 plus. Letztere machen rund drei Viertel der Todesfälle in Dresden aus. 7-Tage-Inzidenz bei 64,5: Laut Berechnungen des Gesundheitsamtes haben sich in Dresden in den letzten sieben Tagen pro 100.000 Einwohner 64,5 Menschen mit Corona infiziert. Damit ist der Wert, der Aufschluss über die Geschwindigkeit der Virusausbreitung gibt, im Vergleich zum Vortag (66,8) erneut minimal gesunken. Das Robert-Koch-Institut gibt für Dresden eine 7-Tage-Inzidenz von 57,5 an. Das ist ein minimaler Anstieg im Vergleich zum Mittwoch (56,4). Damit liegt die sächsische Landeshauptstadt immer noch unter dem derzeitigen RKI-Bundesdurchschnitt von 64,2 Neuinfektionen. Bei den Angaben von Gesundheitsamt und RKI kann es zu Abweichungen kommen, da beide Institutionen mit anderen Daten arbeiten. Das RKI verarbeitet die Fallzahlen, die ihm bis 0 Uhr vorliegen, während die Stadt die bis 12 Uhr gemeldeten Neuinfektionen berücksichtigt. Allgemein gilt, dass die pandemische Lage nur bis zu einem Inzidenzwert von 50 kontrollierbar ist. Ab einem höheren Wert besteht die Gefahr, dass die Gesundheitsämter bei der Kontaktnachverfolgung nicht mehr hinterher kommen. Stadt meldet 26 Neuinfektionen: Nur 26 neue Coronafälle meldet die Stadt am Donnerstag, wobei diese Zahl aktuell nachgewiesene Neuinfektionen sowie Nachmeldungen beinhaltet. Dresdens Gesamtfallzahl steigt damit auf 21 226 seit Beginn der Pandemie. Der Großteil der Betroffenen hat die Atemwegserkrankung jedoch bereits überwunden. Die Stadt schätzt derzeit 19 506 Genesene. Das sind 51 mehr als am Vortag. Als genesen gelten Personen, die zehn Tage nach einem positiven Test keine ärztliche Hilfe mehr in Anspruch nehmen mussten. Zieht man die Zahl der Genesenen und die Zahl der Verstorbenen von der Gesamtzahl der Infektionen ab, kommt man am Donnerstag auf 920 nachgewiesene aktive Corona-Fälle in Dresden, ein Minus von 34 im Vergleich zum Vortag. Die Inzidenz in Dresden ist in den vergangenen Tagen erheblich gesunken. Die wichtigsten Texte und weitere Überblicksartikel: Aktuelle Nachrichten, Interviews und Analysen Sachsen gestattet ab Montag Click & Collect Freistaat öffnet Kitas und Grundschulen – ältere Kinder bleiben zu Hause Stromverbrauch der Mieter steigt im Lockdown heftig So bleibt ein Pflegeheim in Dresden coronafreie Zone Kretschmer widerspricht Merkel: Vorsichtige Lockdown-Lockerungen sind verantwortbar FAQ – Antworten auf die wichtigsten Fragen zu Corona Hier gibt es in Dresden PCR-Tests und Schnelltests Was jetzt an Sachsens Schulen gilt Wo und wann Sie in Sachsen die FFP2-Maske tragen müssen Dresden erlässt neue Quarantäne-Regeln – gültig ab 18. Januar So viele Menschen wurden bisher in Sachsen geimpft Wie hoch ist der Inzidenzwert in meiner Gemeinde? Dresden und Sachsen: Das ist die aktuelle Zahl der Infizierten 40 freie Intensivbetten in Dresden: Was die Lage auf den Intensivstationen angeht, berichtet die Stadt, basierend auf den Zahlen der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (kurz DIVI), am Donnerstag von einer Auslastung von 85 Prozent. 231 belegten Betten stehen 40 freie gegenüber. 45 der Intensivpatienten sind Covid-Fälle. Zudem berichtet die Stadt von fünf weiteren Krankenhauseinweisungen. Auch hier gilt: Die Zahl enthält aktuelle Klinikaufnahmen und Nachmeldungen. Seit Ausbruch der Pandemie mussten bereits 1853 Dresdner stationär behandelt werden. Mehr Frauen als Männer in Dresden infiziert: Wer steckt sich in Dresden an? Über die Alters- und Geschlechterverteilung der Infizierten geben die Zahlen des Robert-Koch-Instituts Auskunft, das die Fallzahlen von den kreisfreien Städten und Landkreisen erhält. Das RKI hat bislang (Stand 11. Februar, 0 Uhr) 21 184 Coronafälle in Dresden erfasst, bei denen in 21 182 Fällen Alter und Geschlecht bekannt sind. Demnach gehen 9477 Fälle (44,7 Prozent) auf das Konto männlicher und 11 705 (55,3 Prozent) auf das Konto weiblicher Personen. Die meisten Infektionen bei 35- bis 59-Jährigen: Die meisten Infektionen sind in Dresden in der Altersgruppe 35 bis 59 bekannt. Hier erreichten das RKI bislang 7843 gemeldete Fälle. Das ergibt einen Anteil von 37,1 Prozent. Danach folgen die 15- bis 34-Jährigen mit 6089 positiven Tests. Sie machen 28,7 Prozent der bisherigen Fälle aus. In der Altersspanne der 60- bis 79-Jährigen zählt die Bundesbehörde 3203 Fälle, was einen Anteil von 15,2 Prozent ausmacht. Menschen, die 80 Jahre oder älter sind, steckten sich bislang erwiesenermaßen 3077 Mal an. Sie machen einen Anteil von 14,5 Prozent aus. Gleichzeitig kommt es in dieser Altersgruppe am häufigsten zu tödlichen Krankheitsverläufen. Junge Patienten gab es bislang vergleichsweise wenige in Dresden. In der Altersgruppe der Null- bis Vierjährigen zählt das RKI seit Beginn der Pandemie 200 Infektionen, in relativen Zahlen machen sie 0,9 Prozent der bisherigen Fälle aus. Kinder und Jugendliche zwischen fünf und 14 Jahren steckten sich erwiesenermaßen 770 mal an. Das ergibt einen Anteil von 3,6 Prozent. Deutlich mehr Frauen über 80 infiziert: Was die Geschlechterverteilung der Infizierten angeht, gibt es die größte Differenz in der Gruppe der Senioren, die 80 Jahre oder älter sind. Hier zählt das RKI 2102 weibliche und 975 männliche Personen. Damit erkrankten mehr als doppelt so viele Frauen wie Männer über 80. In den anderen Altersgruppen fallen die Unterschiede deutlich geringer aus. So sind 1492 Männer und 1711 Frauen in der Altersgruppe 60 bis 79 Jahre positiv getestet worden sowie 3543 Männer sowie 4300 Frauen in der Altersgruppe der 35- bis 59-Jährigen. In Relation zur Gesamtbevölkerung ist die Zahl der Infizierten in Dresden nach wie vor gering. Bei 560.693 Einwohnern (Stand 30. September 2020) steckten sich laut Gesundheitsamt bislang 21 226 Personen an, was eine Infektionsrate von 3,8 Prozent ausmacht. Hier ist jedoch zu bedenken, dass die Dunkelziffer der Coronafälle, vor allem durch unbemerkte asymptomatische Krankheitsverläufe, vermutlich deutlich höher ist. Ausbrüche in Gemeinschaftseinrichtungen: Obwohl Dresdens Kitas und Schulen seit Mitte Dezember im Notbetrieb laufen, kommt es auch dort immer wieder zu Infektionsausbrüchen. Aktuell gelten für fünf Kindertagesstätten mit 52 Betroffenen Quarantänemaßnahmen. Zudem meldet die Stadt Ausbrüche an fünf Schulen, wo die Zahl betroffener Personen bei 32 liegt. Währenddessen grassiert das Virus weiter in den Pflegeheimen. 179 Menschen in neun Einrichtungen sind aktuell isoliert. In Obdachlosen-, Behinderten- und Asyleinrichtungen sind laut Angaben der Stadt keine Ausbrüche bekannt. Von Thomas Baumann-Hartwig