Mit einem Mini-Auto-Korso und etlichen „Hausbesuchen“ ist am Sonnabend der Christopher Street Day in einer Light-Version gefeiert worden. Seit 27 Jahren demonstrieren in Dresden Homo-, Bisexuelle sowie Transgender-Menschen alljährlich im Juni für Toleranz und Gleichberechtigung.
Die übliche Riesen-Parade mit Tausenden Teilnehmern und die Party auf dem Altmarkt mussten diesmal wegen Corona ausfallen, doch gar nichts zu machen, sei keine Option, so Ronald Zenker vom veranstaltenden CSD Dresden e. V. Also rollten nur ein großer Party-Truck in Regenbogen-Optik und mit lauter Musik, ein Cabrio mit Drag Queen und ein DRK-Rettungswagen durch die Stadt – und zwar die „große Runde“. Rund 35 Kilometer ging’s durch Dresden. Bei mehreren Institutionen, die sonst beim Straßenfest auf dem Altmarkt dabei wären, machte der Mini-Korso Halt. Ronald Zenker, DJane und Drag Queen Lara Liqueur und Co. stoppten unter anderem an der „Boys Bar“ in der Neustadt, bei Wolle Försters „Sushi & Wein“, bei Ikea im Elbepark, am Friseursalon von Holger Knievel und am Rathaus. Die Tour endete – natürlich – auf dem Altmarkt, wo der Kulturpalast am Abend in Regenbogenbunt erstrahlte.
Regenbogen-Kulti als positives Zeichen
Über dieses farbenprächtige Symbol freute sich Zenker ganz besonders. Noch vor einigen Jahren sei das undenkbar gewesen, sagte er unter dem Applaus der Zuhörer. Zwar wehrt sich Dresdens Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) seit Jahren gegen eine Regenbogenfahne vor dem Rathaus, doch Gleichstellungs- und Justizministerin Katja Meier (Bündnis 90/Die Grünen) hisste am Donnerstag einfach mal die bunte Flagge vor ihrem Dienstgebäude.
Altmarkt-Fest wird im September nachgeholt
Vorausschauend hat der Christopher Street Day Dresden e. V. für den 5. September ein großes Straßenfest auf dem Altmarkt angemeldet, sozusagen als Nachholtermin. „Aber wir wissen nicht, was im September ist“, so Vorstandssprecher Zenker.
Von ttr