Bildungsbürgermeister in Dresden: Fraktionsvorsitzender Donhauser bekommt Konkurrenz

Überraschende Wendung beim Rennen um das Amt des Bildungsbürgermeisters: Aus den Reihen der CDU-Stadtratsfraktion, die das Vorschlagsrecht für den Posten besitzt, hat ein zweiter Bewerber seinen Hut in den Ring geworfen. Es handelt sich um eine Bewerberin: Petra Nikolov will Bildungsbürgermeisterin werden. Bereits Anfang März hatte Fraktionsvorsitzender Jan Donhauser sein Interesse an dem Amt bekundet. Nikolov hat ihre Fraktion mit einem Schreiben informiert: Nikolov hat gegenüber der Fraktion ihre Bewerbung in einem Schreiben mitgeteilt. Darin erklärt sie unter anderem, dass die CDU wegen der Vereinbarung mit Grünen, Linken und SPD über die Verteilung der Bürgermeisterposten Schaden genommen habe. Von 1986 bis 2000 in Gera gearbeitet: Petra Nikolov wurde 1965 in Dresden geboren. Sie ist verheiratet und hat einen Sohn. Nach dem Lehrerstudium lebte sie mit ihrer Familie von 1986 bis 2000 im Freistaat Thüringen. Sie arbeitete als Lehrerin in Gera und absolvierte berufsbegleitend ein Englisch- und Ethikstudium. Mit der Entscheidung, die Eltern zu pflegen, kehrte die Familie nacht Dresden zurück. Nikolov arbeitete zunächst als Lehrerin in Freital. Beim Landesamt für Schule und Bildung tätig: Von 2004 bis 2011 leitete sie in Radebeul eine Schule und wechselte danach in das heutige Landesamt für Schule und Bildung am Standort Dresden. Als Referentin betreute sie dort 30 Schulen der Landeshauptstadt Dresden. Seit 2016 ist sie am Landesamt in Dresden als Pressereferentin und für Öffentlichkeitsarbeit/Bürgeranliegen tätig. 2018 wurde Nikolov in den Stadtrat gewählt. CDU-Fraktion entscheidet über das weitere Vorgehen: Nikolov kündigte im Tagesverlauf eine Erklärung an. „Ich bin im Krisenstab des Landesamtes tätig. Diese Arbeit geht vor.“ Fraktionsvorsitzender Donhauser erklärte, da er an dem Verfahren beteiligt sei, werde er keine Kommentare abgeben. Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Peter Krüger sagte, wenn eine große Volkspartei über eine ausreichende Zahl an Kandidaten für bestimmte Ämter und Positionen verfüge, sei das ein gutes Zeichen. „Wir werden in den nächsten Tagen im Vorstand und in der Fraktion über das weitere Vorgehen entscheiden.“ Ein ganz offener und demokratischer Prozess: Die CDU-Fraktion werde die eingegangenen Bewerbungen sichten und sich dann überlegen, ob bestimmte Bewerberinnen und Bewerber zu Vorstellungsgesprächen eingeladen werden. „Das ist ein ganz offener und demokratischer Prozess“, erklärte Krüger. Amtsinhaber wechselte in die Staatsregierung: Das Amt des Bildungsbürgermeisters ist vakant, seit Amtsinhaber Hartmut Vorjohann im Dezember 2019 als Finanzminister in die sächsische Staatsregierung gewechselt war. Insgesamt sind im Rathaus fünf Bewerbungen für das Amt eingegangen. Von Thomas Baumann-Hartwig

Bewerberin aus eigenen Reihen - Bildungsbürgermeister in Dresden: Fraktionsvorsitzender Donhauser bekommt Konkurrenz