Arbeitsmarkt in Dresden trotzt Lockdown

Die verschärften Corona-Regeln machen sich auf dem Arbeitsmarkt bemerkbar, führen aktuell aber nicht zu mehr Entlassungen. Im November waren mit 2,699 Millionen Menschen sogar 61 000 weniger arbeitslos als noch im Oktober. Die Arbeitslosenquote sank laut Bundesagentur für Arbeit im Vergleich zum Oktober um 0,1 Prozentpunkte auf 5,9 Prozent. Jedoch stellen die Unternehmen nur zögernd neues Personal ein, und die Anzeigen auf Kurzarbeit stiegen im November erstmals seit Mai wieder. Hansen: Zahlen sprechen für relativ robusten Arbeitsmarkt: In Sachsen die Arbeitslosigkeit im November gesunken, während bei den Arbeitsagenturen Tausende neue Anzeigen auf Kurzarbeit etwa aus dem Gastgewerbe sowie der Sport-, Unterhaltungs- und Erholungsbranche eingingen. „Es ist erfreulich, dass der für einen November übliche Rückgang der Arbeitslosigkeit auch in diesem krisengebeutelten Jahr eingetroffen ist und spricht für einen relativ robusten Arbeitsmarkt“, erklärte der Chef der Regionaldirektion, Klaus-Peter Hansen, am Dienstag in Chemnitz. Jedoch wären die Zahlen ohne das Instrument der Kurzarbeit höher ausgefallen, so Hansen. Insgesamt waren im abgelaufenen November rund 126 600 Menschen in Sachsen arbeitslos gemeldet – das ist ein Rückgang von 1,6 Prozent im Vergleich zu Oktober. Die Arbeitslosenquote wurde mit 6,0 Prozent ausgewiesen. Im November 2019 hatte die Quote im Freistaat bei 5,0 Prozent gelegen; damals waren fast 19 300 Menschen weniger arbeitslos als nun, zwölf Monate später.. Nach Hansens Angaben stellen die Unternehmen trotz der Corona-Krise ein – vor allem junge Fachkräfte. Entwarnung wollte er dennoch nicht geben: Das Infektionsgeschehen und die erneuten Schließungen werden sich direkt auf den Arbeitsmarkt auswirken, sagt er voraus. Die Folgen zeigen sich schon jetzt in den Zahlen zur Kurzarbeit. In den vergangenen Wochen hätten mehr als 4200 Betriebe in Sachsen neu Kurzarbeit angezeigt, hieß es. Das ist ein Vielfaches der Zahlen in den Vormonaten September (480) und Oktober (857). Betroffen waren zuletzt fast 36 000 Beschäftigte. Rasanter Anstieg bei Anzeigen zur Kurzarbeit in Dresden: Auch in Dresden sank die Zahl der Erwerbslosen – hier sogar den dritten Monat in Folge und diesmal um 403 auf 18 504. Die Arbeitslosenquote bewegte sich um 0,1 Prozentpunkte nach unten auf 6,2 Prozent (November 2019: 5,2 Prozent). „Die Arbeitskräftenachfrage setzt den kontinuierlich ansteigenden Kurs der letzten drei Monate fort, was angesichts geschlossener Gaststätten und nicht stattfindender Weihnachtsmärkte bemerkenswert ist.“, kommentiert Jan Pratzka, Leiter der Dresdner Arbeitsagentur, die Monatsstatistik. In Dresden stieg im November die Zahl der Firmen, die Kurzarbeit angemeldet haben, rasant an. Waren es im Oktober noch 101 Unternehmen für 1132 Mitarbeiter, bewarben sich in den zurückliegenden vier Wochen bereits 629 Firmen mit insgesamt 6642 Beschäftigten um die Staatshilfe. Von Andreas Hummel und Barbara Stock