An Schulen in Dresden überraschende Zwischenbilanz für Corona-Tests

Die Debatte läuft auf Bundesebene auf Hochtouren: Sind Schulen für die Eindämmung der Pandemie ein großes Problem? In Dresden haben die Tests zum Schulstart bislang ein überraschendes Ergebnis gebracht. Bund und Länder haben sich darauf verständigt, dass Schulen und Kitas „grundsätzlich“ bis zum 14. Februar geschlossen bleiben. Zur Begründung nennt Kanzleramtschef Helge Braun (CDU) unter anderem das Auftreten von Virus-Mutationen. Über den Umgang mit den Schulen ist sofort eine heftige Debatte entbrannt. Kritik von Jugendmedizinern: Der Präsident des Deutschen Lehrerverbands Hans-Peter Meidinger bezeichnete die Schulen in der „Augsburger Allgemeinen“ als Teil des Infektionsgeschehens. Zustimmung zu den Bund-Länder-Entscheidungen nach den Beratungen von Kanzlerin Angela Merkel mit den Länderregierungschefs, darunter Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (beide CDU), gab es auch von der Erziehungsgewerkschaft GEW. Experten für Kinder- und Jugendmedizin kritisierten den Bund-Länder-Beschluss indes scharf. „Wir wissen mit Sicherheit, dass eine ganze Generation von Schülern infolge der jetzigen Beschlüsse ein Leben lang Nachteile erfahren wird“, sagte der Generalsekretär der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendmedizin, Hans-Iko Huppertz, der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Mittwoch). Teilöffnung von Schulen in Sachsen: In Sachsen sind die Schulen am Montag für die Abschluss- und Vorabschlussklassen geöffnet worden. Der sächsische Kultusminister Christian Piwarz (CDU) hat stets erklärt, Schulen seien keine Hotspots bei der Verbreitung des Virus. Daher will er so lange es möglich ist, Präsenzunterricht anbieten, um den Schülern die Chance auf einen bestmöglichen Schulabschluss zu erhalten. Zum Schulstart konnte sich jeder Schüler auf das Coronavirus testen lassen. Die ersten Ergebnisse der Tests vom Montag in Dresden widersprechen Sachsens Strategie bislang nicht. Das Landesamt für Schule und Bildung bilanzierte auf DNN-Anfrage in einer Zwischenauswertung zunächst 2089 Tests für Schüler. Darunter war kein einziger positiver Test. Bei den Lehrern nannte die Bildungsbehörde des Freistaats 712 Tests, darunter war ein positiver Fall. Bislang kein positiver Test in Dresden: In Dresden kamen zum Schulstart insgesamt 11234 Schüler an öffentlichen und freien Schulen für Testungen in Frage. Die Untersuchung war kostenlos und freiwillig. Schon am Montag zeichnete sich anhand der Rückmeldungen ab, dass die Beteiligung insgesamt unter 50 Prozent liegen könnte. Für den Freistaat bilanzierte das Kultusministerium für Montag zunächst für 403 Schulen mit 32106 Schülern vorläufige Ergebnisse. Demnach hatten sich von dieser Schülerzahl 12190 an Tests beteiligt (38 Prozent). Es gab 23 positive Antigen-Schnelltests (0,19 Prozent). Solche Ergebnisse werden mit PCR-Tests noch überprüft. Am Dienstag gingen die Tests weiter, Abschlussergebnisse liegen noch nicht vor. Von Ingolf Pleil