Altmarkt-Sanierung in Dresden beginnt frühestens 2021

Die Sanierung des Altmarkts in Dresden wird definitiv nicht in diesem Jahr beginnen. Das erklärte Straßen- und Tiefbauamtsleiter Robert Franke auf Anfrage der DNN. Die Arbeiten könnten frühestens 2021 starten, unter Umständen sogar erst 2022, so der Amtsleiter. Ursprünglich wollte die Stadtverwaltung im April mit der Sanierung des Altmarktes beginnen. Seniorenbeirat legt Veto ein: Der Stadtrat hatte im Dezember 2019 überraschend beschlossen, dass der gesamte Altmarkt mit geschnittenem Pflaster ausgestattet werden soll. Die Konsequenz laut Franke: Der gesamte Altmarkt muss aufgegraben werden. Das hatte die Stadtverwaltung 2018 dem Stadtrat auch vorgeschlagen. Doch im Zuge der Haushaltsdiskussion entschieden sich die Stadträte für eine kleine Variante, bei der nur die Stellen aufgegraben werden sollten, die für die Verbesserung der Drainage und des Leitungsnetzes relevant sind. Mit der Schmalspurvariante wollte der Stadtrat Geld für die Liquiditätsreserve freisetzen – das war ein Fonds für politische Wünsche der einzelnen Fraktionen. Tatsächlich flossen rund 5 Millionen Euro aus dem Altmarkprojekt in die Liquiditätsreserve und die Verwaltung begann, den kleinteiligen Umbau vorzubereiten. Dann forderte der Seniorenbeirat, zumindest auf den wichtigsten Wegebeziehungen des innerstädtischen Platzes geschnittenes Pflaster zu verlegen. Weil das aus Sicht der Verwaltung aus rechtlichen und technischen Gründen nicht möglich ist, bot die Verwaltung an, das Umfeld der Tiefgaragen-Ein- und Ausgänge mit geschnittenem Pflaster zu verlegen. Weiterlesen: Holperpflaster auf dem Altmarkt in Dresden stößt auf Kritik Zu wenig, befand der Stadtrat und beschloss mit großer Mehrheit den Totalumbau. „Was für uns heißt: Wir müssen noch einmal völlig umplanen“, so Franke. Denn jetzt könne das Pflaster nicht mehr Abschnitt für Abschnitt entfernt werden wie bei der kleinen Variante geplant. Sondern der gesamte Altmarkt wird neu gebaut. Striezelmarkt findet statt: Das Straßen- und Tiefbauamt prüfe verschiedene technologische Varianten. So sei es möglich, die eine Hälfte des Altmarkts aufzugraben und auf der anderen Hälfte die Baustelleneinrichtung unterzubringen. „Es läuft auf zwei Bauphasen hinaus“, erklärte der Amtsleiter. Wobei es bei dem Plan bleibe, dass der Striezelmarkt ununterbrochen auf dem Altmarkt stattfinden wird. Entweder auf einem zur Hälfte sanierten Platz oder aber auf einem Platz mit provisorischer Asphaltdecke – je nach Ablauf der Sanierung. Alle auf dem Altmarkt geplanten Veranstaltungen können in diesem Jahr in vollem Umfang stattfinden, so Franke. Selbst wenn die Planungen sehr schnell fertig werden würden, könnten die Arbeiten wegen der Ausschreibungsfristen für die Bauaufträge frühestens im Herbst beginnen. „Das wäre wenig sinnvoll.“ Das Beachvolleyballturnier im Frühsommer wurde wegen der geplanten Sanierung von den Veranstaltern bereits abgesagt und kann auch nicht mehr in den deutschlandweiten Turnierplan eingetaktet werden. „Das ist sehr schade“, findet der Amtsleiter. Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) hatte beim Altmarktumbau stets aufs Tempo gedrückt. Wegen der schlechten Entwässerung des Platzes stünden die Leitungskästen regelmäßig unter Wasser, so der OB. Es sei zu befürchten, dass die Anlage der Stadt bei einem starken Regenfall um die Ohren fliege. Von Thomas Baumann-Hartwig

Streit um Pflastersteine - Altmarkt-Sanierung in Dresden beginnt frühestens 2021