DAVE Festival Dresden für Clubkultur 2020: Das Programm im Oktober

Sphärische Technoklänge in der Martin-Luther-Kirche, wummernde Bässe im Staatsschauspiel oder audiovisuelle Showeinlagen im Festspielhaus Hellerau: Wenn Hoch- und Subkultur in Dresden aufeinandertreffen, dann steht das DAVE Festival für Clubkultur wieder vor der Tür. Vom 23. bis 28. Oktober verwandelt sich die Landeshauptstadt zum siebten Mal in einen Spielplatz für musikalische Experimente und kulturszenische Tabubrüche. Ganz im Sinne des Mottos „Synthesize it“ stehen Synthesizer im Fokus des diesjährigen Programms. Die Formate reichen dabei von Workshops, Lesungen, audiovisuellen Shows, Konzerte bis hin zu Filmvorführungen und Diskussionsrunden. Zwischen verkürztem Programm und kreativen Lösungen: Coronabedingt mussten die Veranstalter das DAVE Festival von ursprünglich zehn auf sechs Tage Programm reduzieren. Partys in gewohnter Manier fallen in diesem Jahr aus, stattdessen hat man sich um Alternativkonzepte für Clubs als Spielstätten bemüht. Das Ergebnis sind etwa die „DAVE Con“ am Sonntag im objekt klein a oder der „Slot Fighter“ am Montag im Sektor Evolution. Bei Letzterem wählt der sogenannte Slot Fighter aus einer Reihe von DJs zufällig einen Kandidaten aus, der sofort in ein Back2Back mit einem bereits am Pult stehenden Konkurrenten einsteigt. Der wiederum wird nach 15 Minuten ausgetauscht. Nach diesem Prinzip führt sich der Wechsel ständig fort – solange, bis sämtlichen Anwesenden schwindelig wird. Eröffnet wird das audiovisuelle Spektakel wie im Vorjahr am 23. Oktober im Kleinen Haus des Staatsschauspiels. Das Format „Beyond the Club“ findet drei Mal in der Martin-Luther-Kirche am Samstag, Sonntag sowie zum Abschluss am Mittwoch, 28. Oktober, mit unterschiedlichen Künstlern statt. Im Rahmen des Festivals beehrt am 27. Oktober der Ausnahmekünstler Pantha Du Prince das Festspielhaus Hellerau. Hier geht es zum vollständigen Programm. Auch das DAVE Radio ist 2020 wieder am Start: Das offizielle Radio zum Festival spielt am Samstag ab 21 Uhr das Programm „Rap’n’Roll“ mit One Man Armin, Joca, Speche, Persé, KLI und Paddyx. Zum Abschluss präsentiert der Kosmonauten FM am Dienstag ab 21 Uhr Digital Kaos und Keemi Kaze als Live-Act. Wofür DAVE steht: Das Akronym DAVE steht übrigens für „Dresden Audio Visual Experience“. Seit 2014 organisiert der ehrenamtliche Verein DAVE das Festival. Die eigens auferlegte Mission: die Musikproduktion demokratisieren. Nicht minder bescheiden ist der Anspruch, vermeintlich gegensätzliche Ideologien im künstlerischen wie kulturellen Kontext zusammenzuführen und miteinander verschmelzen zulassen. Da trifft lokal auf global, Natur auf Musik, Klassik auf Moderne, Komposition auf Improvisation und zu guter Letzt Hoch- auf Subkultur. www.dave-festival.de Von Sabrina Lösch