Rund 175 Teilnehmer ermitteln in zwei Wertungsläufen ihre Besten. Ziel ist es, schnellstmöglich eine bestimmte Anzahl von Kontrollpunkten anzulaufen und dann ins Ziel zurückzukehren. Den Weg zwischen den sogenannten Posten müssen die Teilnehmer selbst bestimmen. Dabei helfen ihnen nur eine spezielle Karte, ein Kompass und ihr Orientierungssinn.
„Der Sprint-OL ist eine Disziplin im Orientierungslauf“, erläutert Jan Müller, Sprecher der Abteilung Orientierungslauf im Universitätssportverein USV TU Dresden. Dabei sind die Strecken sind nicht länger als drei Kilometer. Das macht den Kurzstrecken-OL auch für Zuschauer attraktiv: Verschwinden die Sportler sonst für Stunden im Wald, um Strecken von bis zu 20 Kilometern zu absolvieren, muss man bei Sprints nicht lang auf Zieleinläufe warten und kann die Posten einsehen. Die Läufer zwischen sechs und 73 Jahren starten im Minutentakt.
Auch aufgrund des ungewöhnliches Sportgeländes hofft der Wettkampfausrichter USV auf viele interessierte Zuschauer: Orientierungslauf, eigentlich eine Wald- und Wiesensportart mit Schrammengarantie, wird diesmal in städtischem Terrain ausgeübt. Das Wettkampfzentrum befindet sich im Gorbitzer Stadtblickpark an der Ebereschenstraße. Am Vormittag führen die Laufstrecken durch den alten Gorbitzer Ortskern, am Nachmittag durchs Neubaugebiet. „Gorbitz bietet für diese OL-Disziplin ein unheimlich attraktives Gelände“, so Müller. „Man kann sehr interessante Bahnen legen, und außerdem geht es auch ordentlich bergauf und bergab.“ Bei den Planungen erhielten die Veranstalter Unterstützung durch die Immobiliengesellschaften EWG und Gagfah sowie das Gorbitzer Quartiermanagement.
Für den Wettkampf haben die Veranstalter extra eine neue OL-Karte aufgenommen. Auf der Basis von Luftbildern und anderen Karten haben drei Dresdner in anderthalbmonatiger Arbeit Strecken und Steigungen vermessen und auf dem Plan besondere Punkte wie Löcher im Erdboden, markante Bäume oder Hochsitze eingezeichnet.
Neugierigen Besucher bieten die Wettkampfausrichter am Sonntag die Möglichkeit, den Sport mit Karte und Kompass selbst auszuprobieren. „Wir haben außerhalb der Meisterschaft offene Bahnen, die jeder laufen kann“, so Müller. „Dabei dürften selbst alteingesessene Dresdner das größte Neubaugebiet der Stadt von einer gänzlich neuen Seite kennenlernen.“
Dresden zählt mit mehreren Vereinen, in denen Orientierungslauf betrieben werden kann, zu den OL-Hochburgen Deutschlands. Auch rund um die sächsische Landeshauptstadt bestehen mehrere renommierte Klubs, etwa Planeta Radebeul oder das OL-Team Wehrsdorf.
ttr