Mark Tanz (Blau-Weiß Blasewitz) und Carolina Kuhl (TV Fürth) erkämpften die Titel bei den am Sonntag auf der Anlage im Waldpark beendeten 4. Internationalen Ostdeutschen Tennis-Meisterschaften der Aktiven. Da es bei diesem Turnier nicht nur um 2000 Euro Preisgeld, sondern auch um Punkte für die deutsche Rangliste ging, waren die Teilnehmerfelder entsprechend hochkarätig besetzt. So haben die Erfolge der Dresdner durchaus Gewicht. Neben dem Turniersieg zählt dazu auch, dass Mandy Müller (Bad Weißer Hirsch) im Damen-Einzel überraschend das Endspiel und die Blasewitzer Nachwuchshoffnung Paul-Philipp Schön im Herren-Einzel das Halbfinale erreichte.
Mark Tanz feierte im Endspiel zwar einen klaren 6:3, 6:1-Sieg gegen den Überraschungsfinalisten Jonathan Roth (Erfurter TC Rot-Weiß), hatte vorher aber mehrfach viel härter zu kämpfen. Vor allem im Halbfinale hing sein Sieg gegen den 21-jährigen Marvin Schramm vom Zweitbundesligisten LTTC Rot-Weiß Berlin am berühmten seidenen Faden. Tanz verlor den ersten Satz mit 6:7, und gewann dann den zweiten mit 7:6. Der dritte Satz wurde im Match-Tiebreak ausgespielt, und da braucht man vor allem Nervenstärke. Die hatte der 31-jährige Blasewitzer und siegte mit 10:5. „Dieses Spiel hat zwar auch viel Kraft gekostet, aber dieser Sieg war letztlich der wichtigste Schritt zum Titel, über den ich mich riesig freue“, meinte Tanz danach. Auch sein Clubkamerad Paul-Philipp Schön kann mit seinem Abschneiden sehr zufrieden sein. Auf dem Weg ins Halbfinale warf der 16-Jährige mit Niclas Fleischhauer (Eintracht Frankfurt) einen deutlich vor ihm platzierten Spieler mit 6:4, 6:4 aus dem Rennen, ehe er an Jonathan Roth 4:6, 2:6 scheiterte.
Was der Einzug von Mandy Müller ins Endspiel des Damen-Einzels wert ist, wird allein schon an der Tatsache deutlich, dass sich im Teilnehmerfeld sechs Spielerinnen befanden, die vor ihr in der deutschen Rangliste stehen. Mit der 19-jährigen Kroatin Nikolina Pjanic warf Mandy Müller die von ihnen am höchsten platzierte und bei diesem Turnier an Nummer eins gesetzte Spielerin gleich im Auftaktspiel mit 6:0, 6:7, 10:6 aus dem Rennen. Mit dem 4:6, 6:3, 10:3-Sieg im Halbfinale gegen Svetlana Samardzic (Blau Gold Berlin-Steglitz) zog die Spitzenspielerin vom Weißer Hirsch ins Endspiel ein. Dort war sie allerdings gegen die erst 13-jährige Carolina Kuhl (TV Fürth) chancenlos. Die derzeit beste deutsche Tennisspielerin dieser Altersklasse spielt schon mit unglaublicher Präzision und feierte einen 6:1, 6:0-Sieg.
Mit den Titelkämpfen der „Großen“ wurden erstmals zeitgleich auch die Offenen Ostdeutschen Jugendmeisterschaften, der Nachfolger des traditionellen Turniers zum Tag der deutschen Einheit durchgeführt. Insgesamt 80 Mädchen und Jungen, die ebenfalls aus ganz Deutschland kamen, lieferten sich packende Kämpfe um die Turniersiege in den Altersklassen U 14 und U 12. Überlegene Siegerin in der U 14 wurde Clara-Marie Schön (Blau-Weiß Blasewitz), obwohl sie noch in der jüngeren Altersklasse U 12 startberechtigt war. Die zwölfjährige Blasewitzerin blieb ohne jeden Satzverlust und feierte auch im Endspiel einen klaren 6:1, 6:2-Sieg gegen Emma Ansorge (Blau-Weiß Neubrandenburg). Bei den Jungen kamen ebenfalls in der U 14 die beiden Blasewitzer Michael Malkin und Bruno Johannes bis ins Halbfinale. In der U 12 hatten die Dresdner Teilnehmer mit dem Ausgang an der Spitze nichts zu tun. Die drei übrigen Titel erkämpften bei den Jungen Leon Gerber (U 14/Weissenhof Stuttgart) und Tom Sickenberger (U 12/TV Aschaffenburg) sowie bei den Mädchen in der U 2 Lillien Thieking (HTV Hannover).
Von Rolf Becker