Mit 24 Jahren (Christiane) bzw. noch 27 Jahren (Hannes) ist Schluss. Fünfmal nahmen beide an Weltmeisterschaften teil, sechsmal an Europameisterschaften, dreimal kehrten sie von kontinentalen Titelkämpfen mit einer Bronzemedaille heim.
International dominiert wird der Rollkunstlaufsport von den Italienern. So war es auch jetzt in Lissabon: Drei italienische Paare nahmen am Ende auf dem Siegerpodest die Medaillen in Empfang. Für Christiane und Hannes, beide von ihrer Trainerin Christine England-Stritzke gewohnt gut vorbereitet, begann der Wettkampf mit einem guten vierten Platz in der Kurzkür, wenngleich das beeindruckende, fehlerfreie Programm von drei der fünf Wertungsrichter nicht verdient honoriert wurde. Rein rechnerisch lagen die Dresdner auf dem dritten Rang, unter Hinzuziehung der Majoritäten wurde das deutsche Paar hinter alle Italiener auf den vierten Platz gesetzt.
Christine und Hannes fieberten der Kür entgegen. Auf der Bahn platzten alle Medaillenträume schnell. Schon beim ersten Element, der Auswärtstodesspirale, rutschte Hannes auf Pailetten vorheriger Paare aus. Der dreifache Wurfsalchow konnte danach mit Not gerettet werden, der Dreifach-Wurflutz klappte gut, wie auch die folgenden Einzelsprünge und die mit viel Beifall bedachte schwere Venerucci-Hebung. Doch weil beide dann die Cartville-Hebung verpatzten, war alle Hoffnung dahin. Tapfer liefen Christiane und Hannes das Programm zu Ende. Mit Platz fünf endete die Karriere von Reich/Muscho.
Ihrem Postsportverein wollen beide treu bleiben, ihr Wissen und Können an junge Talente weitergeben. Das nährt die Zuversicht, dass es in Zukunft wieder Rollkunstläufer Dresdner Rollkunstläufer von internationaler Klasse geben wird.
Aus den Dresdner Neuesten Nachrichten vom 25.09.2013
M. Reich