„Die Frau hat einen gesunden und properen Jungen geboren“, sagte Johanniter-Mitarbeiter Lars Menzel. Mutter und Kind waren zur Niederkunft in die Universitätsklinik gebracht worden, beiden gehe es soweit gut. Die Mutter lebte zusammen mit ihrer Schwester und deren Kindern seit zwei Wochen in der inzwischen voll ausgelasteten Flüchtlingsunterkunft. „Wir hatten der Schwangeren und ihrer Familie ein kleines Séparée gebaut, um ihnen wenigstens ein bisschen Privatsphäre zu ermöglichen“, so Menzel weiter.
Der Vater des Neugeborenen war nicht mit in der Grube-Halle angekommen, sein Aufenthaltsort ist unklar. Dass die Mutter und ihr kleiner Junge demnächst wieder in die Grube-Halle zurückkehren werden, glaubt Menzel indes nicht: „Ich gehe davon aus, dass die Landesdirektion sensibel reagiert und in diesem Fall kurzfristig eine geeignetere Unterkunft für beide finden wird“, so der Johanniter-Mitarbeiter.
Die Ernst-Grube-Halle wurde am 14. August von der Landesdirektion als weitere Erstunterkunft für Flüchtlinge in Sachsen eröffnet. Seither wird das Notquartier ausnahmslos von Ehrenamtlichen betrieben - unter anderem von freiwilligern Mitarbeitern der sächsischen Johanniter und aus dem Netzwerk des Leipziger Flüchtlingsrats.
Matthias Puppe