Chemnitz. Rund 900 Flüchtlinge in Sachsen haben sich seit Herbst vergangenen Jahres in Kursen der Arbeitsagentur auf ihre berufliche Eignung testen lassen. Das Programm „Perspektive für Flüchtlinge“ sei ein Erfolg, sagte der stellvertretende Agentur-Chef Klaus-Peter Hansen in Chemnitz. Bei Flüchtlingen mit guten Deutschkenntnissen werden in zwölfwöchigen Lehrgängen unter anderem Qualifikation und Neigungen ermittelt, um sie in den Arbeitsmarkt zu bringen. Bei den unter 25-jährigen steht am Ende im Erfolgsfall eine Ausbildungsempfehlung.
Laut Arbeitsagentur haben etwa 80 Prozent der Asylbewerber keinen Berufsabschluss nach deutschem Verständnis. Mit dem Programm sollten deshalb schnell deren berufliche Kompetenzen, Fähigkeiten und Talente erkannt werden. Die Flüchtlinge würden zunächst über die Gepflogenheiten auf dem deutschen Arbeitsmarkt informiert und arbeiteten unter anderem zeitweise vier Tage pro Woche in einem Betrieb.
Dazu gibt es einen Bericht, Empfehlungen für den weiteren Weg und Unterstützung bei Bewerbungen. In einigen Fällen sei der Lehrgang vorzeitig abgebrochen worden, weil unter anderem die Sprachkenntnisse von Teilnehmern nicht ausgereicht hätten, heißt es.
Von Juni auf Juli stieg die Zahl der arbeitslosen Flüchtlinge in Sachsen um 330 auf 5899. Der Arbeitsagentur zufolge sind davon 5,4 Prozent Akademiker, 18,7 Prozent deutschen Facharbeitern in etwa vergleichbar und 54,8 Prozent für Hilfsarbeiten geeignet. Zu weiteren könnten noch keine Angaben gemacht werden. Der Anteil der arbeitslosen Flüchtlinge an allen Arbeitslosen liegt bei 3,8 Prozent.
dpa