Münster. Bakterien mit dieser Resistenz sind auch schon in deutschen Nutztieren nachgewiesen worden, bei Schweinen nach Angaben der Forscher erstmals 2010. Das für die Resistenz verantwortliche Gen (mcr-1) wurde in China zuerst entdeckt, wo Colistin häufig in der Tierhaltung eingesetzt wird. Es macht zum Beispiel Darmbakterien (Escheria coli) unempfindlich für Colistin. Das Mittel gilt als Reserve-Antibiotikum und wird dann eingesetzt, wenn andere Mittel nicht mehr anschlagen.
Im April meldeten die USA eine 49-jährige Patientin mit komplett resistenten Keimen. Das gilt nach Auskunft der Uniklinik nicht für den Nachweis in Münster. Hier wirken andere Antibiotika-Klassen noch, teilte der Mikrobiologe Jörg Wüllenweber mit. "Dennoch sind wir alarmiert, da diese Art der Resistenz möglicherweise übertragbar ist", so der Forscher.
dpa