„Der Hass gegen den Islam und die Ablehnung der Aufnahme Asylsuchender bestimmen die Positionen der Pegida. Demgegenüber treten die unterzeichnenden Organisationen für die Religionsfreiheit und die Aufnahme Asylsuchender in Dresden ein. Die Radikalisierung Einzelner darf nicht auf eine gesamte vielfältige Religion übertragen werden“, heißt es in der gemeinsamen Erklärung, die von der Jüdischen Gemeinde zu Dresden, dem Islamischen Zentrum und Vertretern der evangelischen und katholischen Kirche unterzeichnet ist. Auch der Ausländerrat Dresden, Bürger.Courage e.V., das Kulturbüro Sachsen, die Opferberatung des RAA Sachsen und der Sächsische Flüchtlingsrat gehören zu den Unterzeichnern.
Die Pegida-Demo am 3. November in Dresden:
Bei der vierten Pegida-Demonstration in Dresden hatten sich am Montagabend laut Polizei rund 1700 Menschen versammelt, der Veranstalter schreibt von rund 2000 Menschen. An der Gegendemonstration beteiligten sich etwa 300 Menschen. Rund 200 Polizeibeamte sorgten für die Trennung der Demonstranten. Nach Polizeiangaben verliefen beide Veranstaltungen friedlich.
Pegida lehnt Flüchtlinge ab
Die Pegida-Demonstrationen laufen geplantermaßen besonders ruhig ab. Die Teilnehmer schweigen auf Geheiß ihrer Demonstrationsführer. Nur nach der jeweiligen Abschlusskundgebung der Organisatoren rufen die Teilnehmer „Wir sind das Volk.“ Das zentrale Anliegen von Pegida soll die vermeintliche Islamisierung sein. Entsprechend pauschal lehnen die Veranstalter Flüchtlinge nach eigenen Angaben ab. „Es ist aber weder wirtschaftlich, noch integrationspolitisch möglich, diesem Zuwanderungsstrom noch Herr zu werden“, heißt es auf der offiziellen Facebook-Seite von Pegida im Auszug aus der Rede des Mitveranstalters Lutz Bachmann. In ihren Kernforderungen setzen sie sich entsprechend für eine strengere Durchsetzung der Gesetze beim Thema Zuwanderung und Abschiebung.
Pegida-Bewegung sieht sich in die rechte Ecke gedrängt
Weil sich die Veranstalter und Teilnehmer zu Unrecht in die rechte Ecke gedrängt fühlen, setzen sie sich auch für das Recht auf freie Rede ein. „Die Medien überschlagen sich in den Meldungen über unsere Bewegung mit Superlativen des Bösen, mit Vorverurteilungen und Verunglimpfungen, welche uns versuchen, in eine hässliche Ecke zu drängen“, heißt es seitens Pegida.
Zuvor hatte SPD-Unterbezirksvorsitzender Christian Avenarius das Auftreten von Pegida als besonders perfide eingeordnet, da sie nicht davor zurückschreckten, Symbole der friedlichen Revolution von 1989 wie Montagsdemonstrationen oder den Ruf „Wir sind das Volk“ für ihre menschenverachtenden Zwecke zu missbrauchen. Er bezeichnete die Pegida-Anhänger als „scheinbare Biedermänner“, die Ängste in der Dresdner Bevölkerung nutzen wollen, um für ihre ausländerfeindlichen Absichten zu werben. Entsprechend seien alle demokratischen Parteien, die Kirchen, Kultur, Wissenschaft, Sport und Gewerkschaften gefordert, gegen „Pegida“ zu protestieren.
dbr/fs/tbh