Nach der brutalen Attacke auf eine 19-jährige Äthiopierin am Merianplatz in Gorbitz hat die Staatsanwaltschaft Dresden jetzt Anklage gegen eine 23-Jährige wegen fahrlässiger Körperverletzung erhoben. Der Dresdnerin wird vorgeworfen, am 9. Januar dieses Jahres ihren Hund nicht ausreichend angeleint zu haben. Das teilt Oberstaatsanwalt Lorenz Haase mit.
Das Tier lief aus der haltenden Straßenbahn, sprang eine 19 Jahre alte Äthiopierin an und verletzte die junge Frau. Die Polizei hatte zunächst ein rassistisches Motiv vermutet, angeklagt ist das nicht. Die Ermittlungen hätten nicht ergeben, dass die Beschuldigte ihren Hund auf die Afrikanerin hetzte, sagte der Justizsprecher. Auch mündliche Befehle oder Zeichen seien nicht bekannt. Die Äthiopierin war von hinten angefallen und zu Boden gerissen worden, ehe Passanten eingriffen. Sie hatte leichte Bissverletzungen und einen Schock erlitten.
Die Hauptverhandlung soll am 12. September stattfinden. Das Verfahren gegen den 33-jährigen Begleiter der Dresdnerin wurde indes eingestellt. Ihm konnte keine Beteiligung nachgewiesen werden.
Der Fall sorgte bundesweit für Aufsehen. Unter anderem hatte die sächsische Integrationsministerin Petra Köpping (SPD) den Angriff verurteilt.
Von cg