Dresden. Nach dem Tod des Schneeleopardennachwuchses gibt es für den Dresdner Zoo weiter Gegenwind. Wie die Tierrechts- und Tierschutzorganisation EndZOO Deutschland e.V. mitteilt, hat sie in Person ihres 1. Vorsitzenden Frank Albrecht Anzeige beim Veterinäramt Dresden erstattet. Nachdem die drei, erst vier Wochen alten Jungtiere am 21. Juli wegen einer Augenerkrankung (MOC) eingeschläfert werden mussten, erhebt die Organisation schwere Vorwürfe gegen die Verantwortlichen. Hauptkritik: Aus genetischer Sicht hätte es mit dem Schneeleopardenpaar „Askin“ und „Istari“ keine Zucht geben dürfen.
So fänden sich im Stammbaum von Mutter „Istari“ gleich zwei Vorfahren, die Geschwister „Viktor“ und „Veronika“, die von der gleichen Erkrankung betroffen waren. Zudem seien die Stammbäume der Eltern von Inzest- und Inzuchtverpaarungen übersät. Das hätte nach Ansicht der Tierrechtler als deutlicher Warnhinweis auf Risiken genügen müssen. Anhand der Anzeige soll das Veterinäramt jetzt prüfen, ob mit dieser Zucht ein fahrlässiger oder gar vorsätzlicher Verstoß gegen das Tierschutzgesetz vorliegt. Außerdem fordert EndZOO ein lebenslanges Zuchtverbot für „Askin“ und „Istari“.
„Auch wenn noch immer nicht geklärt ist, welche tatsächlichen Ursachen für diese Krankheit in Frage kommen, ist es grob fahrlässig, dass die Dresdner Zoo-Gefangenschaft die Augenkrankheit MOC als Erbkrankheit ausschloss. Jeder Tierhalter hat die gesetzliche Pflicht, vermeidbare Risiken auszuschließen und dem Tierschutzgesetz somit Rechnung zu tragen“, sagt Frank Albrecht.
Von cg