Das Berliner Immobilien- und Projektentwicklungsunternehmen IMplusPRO hat Erfahrung mit dem Bau von Arbeitsämtern und Jobcentern und bereits vier davon in der offenbar zeit- und geldsparenden Modulbauweise hochgezogen. Eins ist seit kurzem in Freiberg zu besichtigen.
Nun wächst das nächste in beeindruckender Geschwindigkeit auf dem einstigen Brauereigelände zwischen Henriette-Heber-Straße und Zwickauer Straße - direkt hinter dem 17 Jahre alten Vorgängerbau an der Budapester Straße. Den wird - wenn die Verhandlungen zu einem guten Ende führen - künftig höchstwahrscheinlich komplett das Jobcenter Dresden in Beschlag nehmen - mitsamt dem Integrationsteam von der Nossener Brücke und den Außenstellenmitarbeitern aus Cotta.
Wenn die rund 450 Arbeitsämtler im Sommer ausziehen, sind Versicherungsbereich (Arbeitslosengeld I) und steuerfinanzierter Bereich (Hartz IV) zumindest räumlich voneinander getrennt. Was nicht heißt, dass sich auch die Wege trennen. Denn Agentur und Jobcenter arbeiten auf vielen Gebieten sehr eng und erfolgreich zusammen. "Daran wird der Umzug nichts ändern", sagt Arbeitsagenturchef Thomas Wünsche gegenüber DNN. "Im Gegenteil, denn mit Wegfall der Außenstellen verkürzen sich Wege, nicht nur für Mitarbeiter, sondern auch für die Besucher unserer Häuser. Und natürlich wird der gemeinsame Arbeitgeberservice von Agentur und Jobcenter auch weiterhin für die Arbeitgeberschaft der Stadt der Ansprechpartner in punkto Stellenbesetzung bleiben." Zuletzt hatte die Agentur für Arbeit etwa 30 Prozent der in Dresden gemeldeten 24 376 Arbeitslosen betreut - für 70 Prozent von ihnen ist das Jobcenter Ansprechpartner.
Die Dresdner Agentur ist nur Mieter der Immobilie. Die Verträge laufen über die Immobilienmanagement-Tochter der Bundesagentur für Arbeit in Nürnberg. Die GBI steuert seit 14 Jahren bundesweit alle Bau- und Immobiliengeschäfte.
Dresdens Agenturchef Thomas Wünsche hofft mit dem Umzug auf Synergieeffekte - bessere Kommunikation durch kurze Wege, flüssigere Arbeitsabläufe. Vielleicht fallen neben einem moderneren Stelleninformationssystem auch noch neue Technik und neue Möbel für das Berufsinformationszentrum (BIZ) ab.
Aus den Dresdner Neuesten Nachrichten vom 09.02.2015
Barbara Stock