Dresden. Sachsens Kunst- und Wissenschaftsministerin Eva-Maria Stange (SPD) hat sich enttäuscht über den von Bildungsbürgermeister Hartmut Vorjohann (CDU) vorgelegten Schulnetzplanentwurf geäußert. Dieser ignoriere die jahrelangen Forderungen der Bürger im Dresdner Westen nach einer dauerhaften Wiedereröffnung eines Gymnasiums in Gorbitz. „Mit einem Handstreich macht Bürgermeister Vorjohann einen Strich durch das jahrelange Engagement vieler, den Stadtteil Gorbitz zu entwickeln“, erklärte die Ministerin, die im Dresdner Westen in den Sächsischen Landtag gewählt wurde.
Den vom jetzigen Finanzbürgermeister Peter Lames (SPD) im Herbst 2016 vorgelegten Entwurf bezeichnete Stange als „vielversprechend“. Dieser hatte am Standort Leutewitzer Ring die Gründung eines Gymnasiums vorgesehen. Dafür sollte das dort befindliche Berufsschulzentrum für Wirtschaft in die Boxberger Straße nach Prohlis umziehen. „Trotz mehrerer geeigneter Standorte soll Gorbitz kein eigenes Gymnasium erhalten“, erklärte die Ministerin. Vorjohann plant die Gründung eines dreizügigen Gymnasiums am ehemaligen Kohlebahnhof in der Freiberger Straße.
Am Dienstag will die Landtagsabgeordnete und Ministerin im Rahmen ihrer „Sommersprechstunde im Grünen“ ab 17 Uhr auf der Höhenpromenade in Gorbitz vor den Räumen des ehemaligen Quartiersmanagement am Leutewitzer Ring 35 mit den Bewohnern des Dresdner Westens über die Folgen des neuen Schulnetzplanes für den Stadtteil ins Gespräch kommen.
Von Thomas Baumann-Hartwig