"Ich will ein Papier, in dem verbindlich steht, was es kostet", erklärte Bauexperte Tilo Wirtz von den Linken.
Gegenwärtig werden der Ost- und Südflügel des Rathauses saniert, die Kosten werden rund 36,5 Millionen Euro betragen. In der Kuppelhalle soll nicht die historische Beleuchtung eingebaut werden, sondern die Stadt plant mit den nüchternen Leuchten aus den 1960er Jahren. Aus Kostengründen, wie Projektleiter Markus Lenhart erklärte: "Die Rekonstruktion der historischen Leuchten würde 350 000 Euro kosten."
Damit sei die Montage noch nicht bezahlt, und die werde enorme Kosten verursachen, so Lenhart. "Dort, wo früher historische Leuchter hingen, gibt es heute keine elektrischen Anschlüsse. Wir müssten die Marmorplatten von den Wänden nehmen."
Wirtz mochte dem Projektleiter nicht glauben: "Wir haben gehört, dass es hinter den Marmorplatten Hohlräume gibt und Leitungen gezogen werden können." Die Verwaltung rechne die Kosten künstlich hoch, um "ihren Stiefel durchziehen" zu können. "Das Rathaus ist Dresdens Visitenkarte. Da soll auf den Denkmalschutz geachtet werden."
Überraschende Rückendeckung bekam Wirtz von der CDU. Hans-Joachim Brauns erklärte, er sei bei diesem Thema ganz auf der Seite der Linken. Thomas Blümel (SPD) trat dagegen auf die Bremse und gab zu bedenken: "Wir müssen vor allem wissen, wieviel es kostet und woher das Geld kommen soll." Darauf wird es erst eine Antwort geben, wenn die Verwaltung das Beleuchtungskonzept für die Kuppelhalle auf den Prüfstand gestellt hat. Ergebnisse sollen in vier Wochen vorliegen, erklärte Finanzbürgermeister Hartmut Vorjohann (CDU).
Aus den Dresdner Neuesten Nachrichten vom 10.03.2015
Thomas Baumann-Hartwig