Dresden. Im Sächsischen Staatsministerium der Justiz an der Talstraße 7 findet heute von 9.30 bis 11 Uhr der Weihnachtsbasar des "Gitterladens" - dem Onlineshop der Sächsischen Justizvollzugsanstalten (JVA) - statt. Im Angebot sind Produkte, die in den Gefängnissen hergestellt wurden, u.a. Zinn- und Holzartikel, Backwaren und Wursterzeugnisse, Räuchermänner sowie andere Weihnachtsartikel.
Innerhalb der JVA Dresden sind die Häftlinge freiwillig in sogenannten Arbeitsbetrieben beschäftigt. Dazu gehören Eigenbetriebe wie eine Schlosserei, Kfz-Werkstatt, Tischlerei, Fleischerei und Bäckerei. Unternehmerbetriebe sind externe Firmen, die Produkte durch Gefangene anfertigen lassen. Hier reicht die Beschäftigung von der Teilmontage für die Automobilindustrie über die Holzbearbeitung bis zur Herstellung von Spielzeug.
"Zurzeit arbeiten 370 Gefangene, was einer Beschäftigungsquote von etwa 50 Prozent entspricht", so Jürgen Herre, Leiter der Arbeitsverwaltung in der JVA Dresden. Die Häftlinge verdienen pro Stunde zwischen 1,15 und 1,91 Euro, erreichen also bei 7,5 Stunden pro Tag ein Monatsgehalt zwischen 179 und 297 Euro. Ein kleiner Teil der Arbeiter hat bereits vor der Inhaftierung einen Beruf erlernt, die anderen bekommen die Möglichkeit, im Gefängnis über externe Bildungsträger eine Ausbildung zu beginnen und gegebenenfalls nach ihrer Haft zu beenden. Von 2017 an möchte die JVA Dresden selbst eine Ausbildung zum Bäcker anbieten. Auf dem Weihnachtsbasar kann man sich schon heute überzeugen, dass dieses Handwerk in der JVA Dresden beherrscht wird. Zudem ist der Christstollen günstiger zu erwerben als anderswo.
ron