Der Skandal, der Lebertransplantationszentren betraf, habe das Vertrauen in die Transplantationsmedizin erschüttert. Das sei auch für Nierenpatienten fatal. Auf ein solches Spenderorgan warten derzeit rund 8500 Patienten, die regelmäßig zur Blutwäsche müssen. Fünf Prozent davon sind Kinder.
Die große Unsicherheit in der Bevölkerung gegenüber Organspenden ist laut Hakenberg gewachsen und viele bisher skeptische Menschen fühlten sich durch den 2012 bekanntgewordenen Skandal bestätigt. Dadurch warteten nun auch tausende Dialysepatienten länger und viele auch vergeblich auf ein Organ. „Es wird Jahre dauern, das Vertrauen wieder aufzubauen“, sagte Hakenberg, der zugleich zu mehr Organspenden aufrief.
Er hofft auch auf mehr Unterstützung der Politik. Wie vor der Wahl könnte ein Spot für die Organspende um fünf vor acht im Fernsehen laufen, regte der Experte an. Hakenberg: „Und wir fordern, dass die Presse wieder gutmacht, was sie zerstört hat. Sie hat das Ganze hochgepusht und damit die allgemeine Verunsicherung nachhaltig befeuert.“
dpa