Dazu kamen 837 Katzen, darunter 94 Tiere, die abgegeben und 72, die in Zwangspflege aufgenommen wurden. Zu den weiteren 539 Zugängen zählten unter anderem Meerschweinchen, Kaninchen, Vögel, Zierfische, Schafen und Exoten.
Insbesondere die Haltung von Exoten wie Bartagamen, Waranen oder Schlangen sei für die Mitarbeiter eine große Herausforderung, betonte Martin Seidel (parteilos), Bürgermeister für Gesundheit und Soziales, der auch für das städtische Tierheim zuständig ist.
Einen Turboaufenthalt im Dresdner Tierheim hatte Jagdhund Victor. Nach wenigen Minuten waren Hund und Herrchen vereint. „Er büxt immer mal wieder aus", erzählt André Ransch während Victor sich von seiner Schokoladenseite zeigt und artig neben ihm Sitz macht. Das Loch im Zaun hat der Förster trotz mehrmaligen Suchens noch nicht gefunden. Da Victor ein gechipter und registrierter Hund ist, war es aber für das Tierheim ein Leichtes, den Besitzer zu kontaktieren.
284 Hunde wurden 2011 als Fundtiere im Dresdner Tierheim abgegeben. Bei den meisten (87 %) handelte es sich um Ausreißer, die wieder abgeholt wurden, berichtet Amtstierarzt Lutz Meißner. Bei den Katzen ist die Chance, ins alte Zuhause zurückzukehren bedeutend schlechter, denn die Besitzer lassen sie selten registrieren. Von 671 Fundkatzen konnten nur 56 an ihre Besitzer zurückgegeben werden. Wer sein Tier im Fall der Fälle wiederfinden will, sollte es unbedingt mit einem Halsband oder Mikrochip kennzeichnen, rät Meißner.
Die Zwangspflegen, wenn der Eigentümer nicht mehr in der Lage ist, sich artgerecht um das Tier zu kümmern, stiegen von insgesamt 245 auf 316 Fälle. Das lag unter anderem an fünf Hundewürfen, die dem Heim gleich 33 Welpen bescherten.
Für 160 Hunde und 382 Katzen fanden sich 2011 neue Besitzer. Langwierig bleibt die Vermittlung von älteren und schwierigen Tieren. Gerade für diese Vierbeiner sucht die Einrichtung ständig zuverlässige Leute, die mit ihnen Gassi gehen. Zur Zeit gehen zehn Ehrenamtliche regelmäßig mit den Hunden. Vier von ihnen haben die Erlaubnis, auch so genannte Kampfhunde auszuführen - wie den muskulösen American Staffordshire Terrier, von denen etliche in den Zwingern ausharren.
In diesem Jahr wird im Heim die Sanierung des Hundehauses abgeschlossen. Seit August 2011 werden für 161 000 Euro 54 Zwinger umgebaut und Wasserschäden beseitigt. Eine Hundeliebhaberin aus Dresden, die nicht genannt werden möchte, hat hierfür 20 000 Euro gespendet. Mit dem Geld werden Windfänge in die Zwinger eingebaut, damit die Tiere geschützt liegen können. Am 14. und 15. April lädt das Tierheim zum Vermittlungswochenende ein. Jeweils von 13 bis 15 Uhr können Interessierte nach einem passenden Haustier suchen.
Madeleine Arndt