Dresden.
"Sie hat eine große Chance, wieder gesund zu werden", prognostiziert Prof. Dr. Jürgen Weitz, Direktor der Klinik für Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie.
Nach einer Darmspiegelung erhielt Karola Klahre die Diagnose: Darmkrebs. Einer der am häufigsten auftretenden Tumore, wie Prof. Weitz erklärt. Für die Patientin bedeutete dies zunächst eine Bestrahlung, die den Tumor verkleinerte. Dann folgte die Operation mit dem "DaVinci", bei der der Chirurg mit Hilfe von Joysticks vier Robot-Arme im Bauchraum der Frau bewegen kann. Der Eingriff verlief minimal-invasiv, die Geräte wurden also durch kleine Schnitte in der Bauchdecke an ihren Einsatzort verbracht. Der Vorteil des OP-Roboters: "Man erhält ein dreidimensionales Bild, die Arme sind beweglicher und der Blutverlust ist geringer", erklärt der Klinikdirektor.
Als Allheilmittel möchte Prof. Weitz den "DaVinci" aber nicht verstanden wissen. Es gebe Hinweise darauf, dass man mit dieser Methode besser operieren kann. Das müssten langfristige Studien aber noch beweisen. Fest steht jedoch: "Es ist eine gute Methode für bestimmte Patienten, wenn man sie verantwortungsvoll anwendet und genau auswählt", so Prof. Weitz.
Karola Klahre war aufgrund ihrer anatomischen Voraussetzungen und der Lage ihres Tumors eine Ideal-Patientin für den OP-Roboter. Zehn Tage ist die vierstündige Operation nun her, gestern konnte die Dresdnerin die Klinik verlassen. Ihre Prognose ist gut. Nun folgt für sie noch eine Chemotherapie. Außerdem muss ihr künstlicher Darm- ausgang, der nach der OP angelegt worden ist, wieder entfernt werden. Dann wird die 55-Jährige wieder ohne Einschränkungen leben können.
Aus den Dresdner Neuesten Nachrichten vom 31.05.2013
Christin Grödel