„Die deutsche Mikroelektronik-Industrie muss gestärkt werden, denn sie ist der Schlüssel zur nachhaltigen Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Industrie in einer globalisierten Wirtschaft und darf international nicht den Anschluss verlieren", betonte „Silicon Saxony"-Vorstand Helmut Warnecke.
Die Bedeutung von Halbleitern als Rohstoff für moderne Industrieproduktionen werde stetig zunehmen. Er forderte Rösler ganz direkt auf, sich in Berlin für ein besseres Investitionsklima stark zu machen. „Bei fairen Wettbewerbs- und Rahmenbedingungen können die für Automatisierungsprozesse nötigen intelligenten Komponenten auch zukünftig im deutschen Technologiecluster zwischen Dresden, Freiberg und Chemnitz entwickelt und produziert werden."
Dass die Chipmesse „Semicon" ab 2014 nicht mehr ausschließlich in Dresden, sondern im jährlichen Wechsel auch im französischen Grenoble stattfinden wird (DNN berichteten), bewerten Insider als Warnschuss für das „Silicon Saxony". Gegenüber den DNN erklärte Philipp Rösler, dass es Frankreich in der Tat besser als Deutschland gelingt, europäische Fördergelder für die Mikroelektronikindustrie abzuschöpfen.
„Die Franzosen wirken stärker als wir in die Verwaltung in Brüssel hinein, was zweifelsohne nicht zufriedenstellend ist. Ich habe mich schon als Landesminister in Niedersachsen immer unheimlich darüber geärgert, dass wir nicht genügend Fachleute vor Ort haben, die solche Fördersätze abends gemütlich bei einem Glas Wein zusammen mit den Spitzenbeamten der EU vorbereiten können", betonte Rösler.
Zudem müssten die Informationsketten verbessert werden, da aus Sicht des Wirtschaftsministers noch immer zu viele mittelständische Unternehmen keine Kenntnis über die verschiedenen Förderprogramme haben. Eine Absage erteilte Rösler Forderungen nach deutlich mehr Subventionen zur Stärkung hiesiger Industrie.
„Wir werden nie an das Subventionsniveau der USA herankommen. Aber wir können uns mit unseren europäischen Partnern auf gemeinsame Spielregeln einigen. Nicht zuletzt wird sich auch die Bundesregierung dafür stark machen, dass ans Ausland verlorene Produktionskapazitäten wieder nach Deutschland zurückgeholt werden".
Christoph Stephan